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10.04.2018

Der Chor ist der Star

Musical über Martin Luther King

Artikelbild Screenshot www.king-musical.de 
Was würde Martin Luther King heute predigen? Der Journalist und Theologe Andreas Malessa ist davon überzeugt, dass der afroamerikanische Freikirchler daran erinnern würde, dass auch heute Menschen benachteiligt und geringgeschätzt werden. Malessa hat das Libretto für das Chormusical „Martin Luther King“ geschrieben.

Das Musical wird am 9. und 10. Februar 2019 in der Essener Grugahalle uraufgeführt. 2.400 Sängerinnen und Sänger werden daran mitwirken. Malessa stand vor der Herausforderung, eine Geschichte zu erzählen, die allgemein bekannt ist. Er nähert sich Martin Luther King in 20 Chorliedern, in denen seine Gefährten reflektieren, was der Traum, von dem er sprach, heute ist. Ein großer Teil des Musicals spielt am 13. September 1964, als King in Ostberlin predigte, ein Ereignis, das die bürgerschaftliche Entwicklung in der DDR beeinflusst habe, so Malessa.

King sei ein „herzensfrommer Politaktivist“ gewesen, der aus geistlichen Quellen politisch Verantwortung übernommen habe. „Seine Utopie des friedlichen Zusammenlebens wird kommen“, ist Malessa überzeugt, denn nichts sei stärker als die Liebe, wie Martin Luther King gesagt habe.

Herausragende Rolle

Der Chor übernimmt in diesem Musical eine herausragende Rolle, sagt Hanjo Gäbler, mit Christoph Terbuyken einer der beiden Komponisten. An jedem der beiden Abende im Februar werden jeweils 1.200 Sängerinnen und Sänger einen zentralen Part übernehmen. Jeder zwischen 8 und 80 kann mitmachen, ein Casting gibt es nicht. 1.500 Anmeldungen liegen bereits vor.

„Der Chor ist der Star“, betont Ralf Rathmann von der Stiftung Creative Kirche Witten, die das Musical in Kooperation mit der Evangelischen Kirche im Rheinland und dem Bistum Essen realisiert. Die Lieder sind durchgängig vierstimmig gesetzt, jede Stimme hat zudem attraktive Melodieteile. Verarbeitet sind Musikstile der 1960er-Jahre, Gospel, Pop, Funk und Soul.

"Im Chor singen ist sexy"

Christoph Spengler, Kirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche im Rheinland aus Remscheid, ist einer der Dirigenten der Uraufführung im kommenden Februar. Er war bereits bei den Pop-Oratorien „Luther“ und „Zehn Gebote“ beteiligt, frühere Chorprojekte der Creativen Kirche. „Im Chor zu singen ist sexy“, sagt der begeisterte Musiker. Singen im Chor ist eben zeitgemäß.

Als Dirigent hat er viele einzelne Sängerinnen und Sänger kennengelernt. „Der Chor begegnet einem nicht so sehr als Masse, sondern als viele Individuen.“ Zudem arbeite man gemeinsam auf die Aufführung hin, was eine Welle von Energie freisetze.

Auch Theater

Projekte wie jetzt Martin Luther King beflügelten zudem die Chorarbeit vor Ort in den Gemeinden. Diese Erfahrung habe er nach dem Pop-Oratorium Luther gemacht. „Jedes Projekt ist anders“, sagt Spengler. „Das Tolle beim Musical über Martin Luther King ist, dass es nicht nur Konzert ist, sondern auch Theater, in dem der Chor mitspielt.“

Für Stefan Glaser vom Bistum Essen, einem weiteren Dirigenten der Uraufführung, kommt das Chormusical gerade zur rechten Zeit. Sein Bistum habe mit der Beschäftigung von Popkantoren bereits Popularmusik für die Gemeinden zugänglich gemacht. Außerdem sei die Ökumene ein wichtiger Aspekt. Er erwartet entsprechende Signale auch in die Kirchengemeinden des Bistums hinein. Ein weiterer Gedanke liegt Glaser am Herzen: Projekte bekämen in der Chorarbeit eine immer größere Bedeutung. „Projektchöre ziehen auch Menschen an, die wir in unseren Kirchenchören kaum antreffen.“

HINWEISE

Der Vorverkauf für die Uraufführung des Chormusicals „Martin Luther King ­­– Ein Traum verändert die Welt“ beginnt ab heute. Tickets können über www.king-musical.de/tickets erworben werden.

Sängerinnen und Sänger können sich als Einzelpersonen oder als Chor anmelden unter www.king-musical.de/mitsingen. Die erste gemeinsame Probe findet am 30. September in der Essener Grugahalle statt. Noten und Hörmaterial wird zur Verfügung gestellt.

Im Anschluss an die Uraufführung geht das Chormusical auf bundesweite Tour. Geplant sind bis zu 15 Aufführungen. Kooperationspartner sind dabei die Evangelische Kirche im Deutschland und der Bund der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden.