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27.01.2017

Neues Naomi-Projekt eröffnet

Flüchtlingshilfe in Griechenland

Artikelbild Eröffnung des neuen Naomi-Projekts für Flüchtlinge, u.a. mit Doris Peschke (CCME, v.l.) und Kirchenrat Rafael Nikodemus. 
Jenseits von Notfall- ist nun auch nachhaltige Hilfe für Flüchtlinge, die im Norden Griechenlands feststecken, auf den Weg gebracht. Möglich wird sie auch durch die Unterstützung der Evangelischen Kirche im Rheinland. 

Das neue Projekt „Humanitäre und integrationsfördernde Maßnahmen für Flüchtlinge“der Flüchtlingsorganisation Naomi in Thessaloniki ist bereits angelaufen. Am Donnerstagabend wurde es mit einer Feier in neu gestalteten Räumen offiziell eröffnet. Begonnen hatte das Engagement der rheinischen Kirche bereits 2015 mit einem Spenden- und Kollektenaufruf für die Nothilfe von Naomi in Idomeni, dazu gehörte unter anderem eine Essensausgabe.

Das neue Projekt sei "enorm wichtig, weil es über die konkrete Nothilfe hinaus auf Integration der Flüchtlinge zielt und ihnen so Perspektiven eröffnen kann, sei es in Deutschland oder in Griechenland“, sagt der rheinische Dezernent für Migrationsfragen, Kirchenrat Rafael Nikodemus, der an der Eröffnungsfeier teilgenommen hat. Er freut sich über die Entwicklung des Projektes. Die Feier, von Flüchtlingen mitgestaltet, sei sehr beeindruckend und lebendig gewesen, so Nikodemus.

Beratung, Begleitung und humanitäre Hilfe ist die eine Säule des Projekts. Dazu gehören Einzelfallhilfen für Flüchtlingsfamilien. Die zweite Säule bilden integrationsfördernde Maßnahmen, konkreter: Deutsch- und Griechisch-Sprachkurse, je nachdem, wo es für die Flüchtlinge weitergeht, sowie Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen, unter anderem in einer Nähwerkstatt.

Naomi ist eine NGO, hervorgegangen aus der Evangelischen Gemeinde deutscher Sprache in Thessaloniki. Sie wird geleitet von der aus dem Rheinland stammenden, in Thessaloniki lebenden Pfarrerin i. R. Dorothee Vakalis. Kooperationspartnerinnen in Deutschland sind die Evangelische Kirche im Rheinland – sie engagiert sich federführend –, die Evangelische Kirche von Hessen und Nassau, die Diakonie Baden und die Diakonie Württemberg, sowie unterstützend die Churches' Commission for Migrants in Europe (CCME) und die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe. Wichtig als Partner vor Ort ist auch die Diakonie Katastrophenhilfe.

Artikelbild Viele Flüchtlinge sitzen nach wie vor in Griechenland unter schwierigen Bedingungen fest, leben beispielsweise in Zelten in einer ehemaligen Fabrikhalle. 

Die Flüchtlingshilfe Griechenland ist Ausdruck eines bewegenden Engagements von Menschen in Deutschland: Allein aus Spenden, auch Online-Spenden, und Kollekten sind in der Evangelischen Kirche im Rheinland rund 257.000 Euro zusammengekommen. Hinzu kommen Kirchensteuermittel.

Diese Gelder fließen in die Naomi-Flüchtlingshilfe, das Hilfsprogramm der Griechisch-Evangelischen Kirche mit dem Schwerpunkt der Gemeinde Katerini, das Ökumenische Flüchtlingsprogramm der Orthodoxen Kirche in Griechenland sowie die Hilfsorganisation "Apostoli" des Erzbistums Athen.

Den Anlass zu den vielfältigen Hilfen hat eine Reise im April 2016 zu den seinerzeit im griechischen Idomeni feststeckenden Flüchtlingen gegeben. Der rheinische Präses Manfred Rekowski erklärte damals, Idomeni vor Augen: "Die katastrophale Lage der Menschen können wir nicht hinnehmen."