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08.09.2017

Ein kleines Abenteuer

Reformationsjubiläum

Artikelbild Im Shirt mit dem Motto zum Reformationsjubiläum unterwegs: Tobias Jazbec nimmt am "Reformationslauf" nach Polen teil. 
Ein „etwas ungewöhnliches Sportereignis“ steht an. So bewirbt die Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen, eine Partnerkirche der Evangelischen Kirche im Rheinland, den Reformationslauf, der vom 9. bis 12. September von Wittenberg nach Cieszyn in Polen führt.

Die rheinische Kirche unterstützt die Aktion und hat auch einen Läufer im Rennen: Tobias Jazbec, Verwaltungsbeamter aus dem Düsseldorfer Landeskirchenamt. Für den Hobby-Sportler ist dieses ungewöhnliche Sportereignis „ein kleines Abenteuer“. Das liegt schon daran, dass der Reformationslauf ungewöhnlich ablaufen wird: Die mehr als 800 Kilometer lange Strecke würde kein Mensch in vier Tagen schaffen. „Ich dachte erst, das geht doch gar nicht“, erzählt Jazbec.

Gelaufen wird eine Art Endlosstaffel. Eine Art Lauf-Sharing. Zehn Läufer werden auf die Strecke gehen, sich aber teammäßig die Etappen aufteilen. Die Einzelnen werden an verschiedenen Punkten einsetzen, phasenweise mit dem Auto Teilstrecken überspringen. Am Ende steht die Teamleistung: Die Strecke wird dann komplett gelaufen sein.

Gespannt ist Jazbec, der in seiner Freizeit fünf Tage die Woche Sport macht - Laufen, Schwimmen, Radfahren -, wie das praktisch funktionieren wird. Eine App wird die Route weisen. Aber wird er sich auf seinen Teilstrecken dann allein mithilfe der App durchschlagen müssen?

Gastgeschenke dabei

Die rund hundert Kilometer, die pro Person in den vier Tagen zu laufen sind, wird er gut schaffen, da ist er optimistisch. Gespannt ist der Mitarbeiter in der Personalabteilung des Landeskirchenamts, was unterwegs entlang der Strecke noch ansteht. Denn die polnische Kirche hat Gemeindebegegnungen geplant. Aufblasbare Tore werden das Erkennungszeichen sein.

Tobias Jazbec hat Gastgeschenke im Gepäck: das mit dem Motto der rheinischen Kirche zum Reformationsjubiläum bedruckte Lauf-Shirt „Ich bin vergnügt, erlöst, befreit“.

Der Reformationslauf verbindet die Reformationsstadt Wittenberg mit dem polnischen Cieszyn (ehem. Teschen), dem Ort, wo die polnische evangelische Kirche ihre Wurzeln hat. Die Reformation verbindet Menschen – diese Botschaft trägt der Reformationslauf durchs Land, so das erklärte Ziel der Veranstalterin.

Lange Freundschaft

„Reformation versetzt in Bewegung.“ Landeskirchenrat Markus Schaefer, stellvertretender Leiter der Abteilung Theologie und Ökumene im Landeskirchenamt, freut sich über Jazbecs Beteiligung an dem Reformationslauf. „Überall in Europa sind 2017 Menschen gemeinsam unterwegs, um nach den Konsequenzen der Reformation für heute zu fragen. Das wird durch diesen Lauf anschaulich.“

Mit beiden evangelischen Kirchen in Polen – neben der augsburgischen auch die Evangelisch-Reformierte Kirche in der Republik Polen - verbindet die rheinische Kirche eine lange Freundschaft. Schaefer: „Für die Zukunft Europas braucht man einen langen Atem. Die evangelische Kirche hat gerade in extremen Minderheitensituationen wie in Polen Durchhaltevermögen bewiesen.“