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19.09.2016

Integration ist noch eine Mammutaufgabe

Frauenkirchentag in Bad Kreuznach

Artikelbild Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer predigt in der Kreuznacher Pauluskirche. 
In einer gut gefüllten Pauluskirche begrüßte Dagmar Müller, die Leitende Pfarrerin der Evangelischen Frauenhilfe im Rheinland, die Teilnehmerinen und Gäste des ersten Frauenkirchentages in Bad Kreuznach, darunter die Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer. 

Mehr als dreihundert Frauen aus den südlichen Kirchenkreisen der Evangelischen Kirche im Rheinland waren gekommen, um einen gemeinsamen Tag unter dem Motto „Ich war fremd – ihr habt mich aufgenommen“ zu verbringen. In Flüchtlingsfragem. betonte Malu Dreyer in ihrer Predigt, seien häufig die Christen im Land aktiv geworden. Sie gingen im Kontakt mit Flüchtlingen davon aus, dass sich „in all diesen Menschen Christus abbilden will“.

Der starke Appell von Jesus Christus, sich unserer Verantwortung anzunehmen, habe dazu geführt, dass Christen geholfen haben und helfen, wo es nötig sei. Sie sprach von den großen Herausforderungen des vergangenen Jahres. „Es war ein wenig so, als hätten alle den Text aus dem Matthäus-Evangelium gelesen“, der zur Hilfe der Bedürftigen aufruft.

Aus ihrer Sicht sind die Flüchtlinge in Rheinland-Pfalz angekommen und können Wege in die Gesellschaft finden. Ihre Integration sei aber nach wie vor eine Mammutaufgabe. Sie habe Verständnis dafür, dass das manchen Menschen Angst mache, aber das sei nicht die Mehrheit. Auch diese verunsicherten Mitbürger will sie mit auf den Weg nehmen, ihre Ängste sehen, annehmen und beruhigen.

Den positiven Geist bestärken

„Dazu braucht es viele Christinnen und Christen, die sich mutig dieser Aufgabe stellen und ihre Kraft aus der christlichen Botschaft schöpfen“, unterstrich Malu Dreyer. Denn es gehe darum, einen positiven Geist zu bestärken und die Zukunft für unsere Kinder gut zu gestalten.

In seinem Grußwort hatte zuvor der Superintendent des Kirchenkreises An Nahe und Glan, Marcus Harke, erklärt, dass der Umgang mit den Flüchtlingen für eine Aufbruchsstimmung in der Kirche gesorgt habe. Gerade Frauen stünden für die menschlichen Aspekte des Miteinanders und engagierten sich stark. Die Frauenhilfe greife hier auf die Motivation ihrer Gründung zurück, denn von Anfang an sei es darum gegangen, dass Frauen den Nöten ihrer Zeit begegnen.

Gute Zusammenarbeit zwischen Kirchen und Politik

Marion Unger begrüßte die Gäste im Auftrag der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland, deren Mitglied sie ist. Sie dankte der Ministerpräsidentin dafür, dass die Zusammenarbeit der Kirchen und der Politik in der Flüchtlingsfrage vor Ort so gut funktioniert.

Auf dem Programm des Frauenkirchentags standen dann Workshops und Angebote in und rund um das Dietrich-Bonhoeffer-Haus. Gesprächsrunden, Vorträge, Trommeln und Lachyoga waren im Angebot. Auch ein Meditationsweg, Offenes Singen und ein Konzert wurden angeboten.