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Je eher, desto besser

Integration von Flüchtlingen

Artikelbild Gastfreundlich: die Kita der Evangelischen Adolf-Clarenbach-Kirchengemeinde (Foto: Clarenbach-Homepage) 
Nara Martirosyan aus Armenien, Jahrgang 1991, strahlt: „Ich arbeite sehr gerne im Kindergarten. Wir bereiten gerade Weihnachten vor“. Ihr Deutsch hat sie sich in den 18 Monaten ihres Aufenthalts in Deutschland selbst beigebracht. 

Und täglich lernt sie dazu: von den Kindern, den Kolleginnen, den Eltern. Die Gelegenheit dazu bietet eine Flüchtlingsintegrationsmaßnahme (FIM), die in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit und der Stadt Remscheid die Adolf-Clarenbach-Kirchengemeinde und der Evangelische Kirchenkreis Lennep organisiert haben. Gemeinnützig und zusätzlich soll die Tätigkeit sein, die Flüchtlinge in bis zu 30 Wochenstunden sinnvoll beschäftigt, qualifiziert und fördert. Nara Martirosyan ist die erste in der Region Remscheid, die sechs Monate lang in die deutsche Arbeitswelt eintauchen kann.

„Wir hatten sehr viel Glück!“, findet Belinda Huyghebaert, die Leiterin der evangelischen Kindertagesstätte. „Frau Martirosyan ist mit großer Offenheit und Herzlichkeit auf die Kinder zugegangen und hat gleich Kontakt gefunden. Sie passt hervorragend ins Team.“ Auch die Kolleginnen in der Kita und die Eltern haben die junge Armenierin mit offenen Armen aufgenommen. Peter Bartsch vom Presbyterium der Remscheider Adolf-Clarenbach-Kirchengemeinde möchte, dass sie möglichst vielfältige Eindrücke bekommt und nach den sechs Monaten entscheiden kann, ob sie eine Ausbildung zur Erzieherin anstrebt. Auch Pfarrer Ulrich Geiler meint: „Unsere Türen stehen weit offen. Soweit es der Gemeinde nur eben möglich ist, helfen wir Frau Martirosyan auch nach der FIM weiter.“

Das Beispiel von Nara Martirosyan zeigt, wie die Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen angelegt sind: Als frühzeitige Hilfe zur Selbsthilfe, als gute Möglichkeit, sich im freundlichen und alltäglichen Miteinander weiterzuentwickeln und als erstes Glied in einer Kette von Integrationsangeboten. Sie sind das Gegenteil von endlosen und fruchtlosen Wartezeiten in ungewissen Asylverfahren. Der Evangelische Kirchenkreis Lennep bietet die ersten FIM-Stellen in der Region an und erweitert damit sein Angebot in der ehren- und hauptamtlichen Flüchtlingsarbeit. Insgesamt werden vom Kirchenkreis in den nächsten Monaten zunächst 33 FIM-Stellen koordiniert:
9 Stellen in Remscheid
5 Stellen Wermelskirchen
13 Stellen Hückeswagen
6 Stellen Radevormwald

Mit den FIM-Einsatzstellen schafft der Evangelische Kirchenkreis Lennep gleichzeitig mit der Beschäftigungsmöglichkeit für die Teilnehmenden auch ein soziales Lernfeld. Hier können sie durch die Teilnahme und das Mitwirken im Gemeindeleben gesellschaftliche Grundregeln kennenlernen und ihre sozialen Kompetenzen erweitern. Durch den Austausch mit den Gemeindegliedern entstehen wichtige Kontakte; insbesondere wird auch die Aneignung der deutschen Sprache gefördert. Zugleich können sie ihre eigenen Fähigkeiten z. B. Kochen, Kultur, Musik, etc. einzubringen und so ein gegenseitiges Lernen und eine Begegnung auf Augenhöhe zu ermöglichen.

Wer das Projekt unterstützen möchte wendet sich bitte an Andreas Bunge vom Diakonischen Werk des Evangelischen Kirchenkreises Lennep: 02191.59160-17 und a.bunge@diakonie-kklennep.de
Gesucht werden etwa noch Menschen mit Arabisch-Kenntnissen für den Übersetzerpool.