Fulminanter Abschluss der Festwoche
Nikolaus Schneider, ehemaliger EKD-Vorsitzender, hielt die Predigt beim Festgottesdienst. Dabei griff er auch das Motto der Festwoche des Evangelischen Kirchenkreises Lennep auf: "Wir sind so frei". Er formulierte: Wir sind so frei, Gott zu loben. Zu loben, ohne zu lügen und das Leid und die vielfältigen Probleme zu leugnen. Schneider plädierte für einen widerständigen Glauben, der mitleidet, aber fest darauf vertraut, dass Gott das letzte Wort haben wird. "Es gibt keine gottlosen Erfahrungen: Gott ist immer in Rufnähe". "Wir sind befreit zu einer heilsamen Beziehung zu Gott." Das Reformationsjahr 2017 sieht Schneider als Chance zur Rolle vorwärts, nicht rückwärts. Im Zentrum müsse die Rückbesinnung auf den Glauben stehen. Nikolaus Schneider erhielt viel Applaus für seine Worte. Auch das ungewöhnlich für einen Gottesdienst, ebenso wie der Ort, die riesige Wagenhalle der Stadtwerke Remscheid, in der sonst die Linienbusse parken.
Viel Applaus gab es auch für das ökumenische Interview, das Horst Kläuser mit Monsignore Thomas Kaster, Pastor Andre Carouge von der Baptistengemeinde und Superintendent Hartmut Demski vom Evangelischen Kirchenkreis führte, die sich alle für mehr ökumenische Gemeinsamkeit aussprachen. Besonders beklatscht wurde für die klaren Worte der Remscheider Stadtdechant Thomas Kaster: "Wir beten alle zum gleichen Gott. ... Es ist ein Skandal, dass wir nicht gemeinsam Abendmahl feiern...".
Die Atmosphäre des Festgottesdienstes war entspannt und fröhlich, auch dank der vielen anwesenden Kinder und Jugendlichen, die bei der Preisverleihung des Jugendwettbewerbs "Wer's glaubt, wird selig" besonders beteiligt waren. Die Musik war vielfältig und dank des technischen Equipments, das noch von der Luther-Poporatoriums-Vorführung am Vortag zur Verfügung war, bestens zu genießen. Die Spannbreite reichte von Mendelssohn-Bartholdy bis zu Selbstkomponiertem von Christoph Spengler, der auch selbst dirigierte.
Ein Festgottesdienst am besonderen Ort, mit besonders vielen Gästen, mit besonderer Stimmung, der Lust auf mehr davon gemacht hat. "Ein supertoller Gottesdienst" wie Interviewer Horst Kläuser, der trotz eingegipstem Arm seine Interviews auf der Bühne gewohnt souverän führte, treffend zusammenfasste.
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