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28.04.2021

Klimakompensation

Aktiv werden für die Schöpfung

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KlimaprotestLetzte Woche bat mich der Saarländische Rundfunk um ein Interview zur Frage, ob Kompensationszahlungen z.B. für CO2-intensive Flugreisen wirklich der Umwelt helfen oder nur ein Alibi für umweltschädigendes Verhalten seien. Da musste ich erstmal selbst recherchieren …

Worum geht es? - Junge Menschen demonstrieren jeden Freitag dafür, dass endlich wirklich etwas gegen die Ursachen des Klimawandels unternommen wird. Wir erleben gerade einen Rekordsommer nach dem anderen. Und bis auf einige unbelehrbare Anhänger einer komischen kleinen Partei und Donald Trump ist eigentlich allen klar: Einfach so weitermachen und hoffen, dass es irgendwie schon nicht so schlimm werden wird, ist keine gute Idee. Es muss jetzt umgesteuert werden!

Der Hauptschuldige an der globalen Erwärmung ist auch bekannt: Der viel zu hohe Ausstoß am Treibhausgas CO2 (Kohlendioxid) vor allem durch die Verbrennung kohlenstoffhaltiger Materialien wie Kohle, Diesel, Benzin, Erdgas, Holz oder Flüssiggas. Diese Mengen müssten also reduziert werden, und zwar drastisch. Das Dumme daran ist, dass das meiste CO2 in den industrialisierten Ländern des Nordens (u.a. USA, Europa, China) emittiert wird. Wir, die wir hier leben, sind also gefragt, unser eigenes Verhalten auf die Probe zu stellen.

Nun ist offenbar nichts so schwer wie eine Verhaltensänderung. Klar müsste endlich mal was gegen den Klimawandel getan werden. Aber ich selbst? Was kann ich schon tun? Soll ich etwa nicht mehr in den Urlaub fliegen dürfen? Oder kein Fleisch mehr essen? Oder im Winter nicht mehr heizen? - Das letzte Beispiel zeigt vor allem, dass es Bereiche gibt, wo wir zumindest in Europa und abseits des Äquators (noch) nicht ganz darauf verzichten können, CO2 freizusetzen. Wer will schon erfrieren?

Genau für den Fall, wo ein vollständiger Verzicht auf CO2Emissionen nicht möglich ist, ist die sogenannte Klimakompensation gedacht. Das funktioniert theoretisch deshalb, weil es für das Klima egal ist, wo auf der Welt Kohlendioxid ausgestoßen und wo eingespart wird. Die Gesamtbilanz zählt. Und so ist die Idee der Klimakompensation ganz einfach: Ich gleiche meinen eigenen CO2-Fußabdruck durch eine Spende aus, mit der woanders auf der Welt die gleiche Menge CO2, die ich verursacht habe, eingespart wird.

Praktisch geht das so: Man geht auf einer der Webseiten von Organisationen, die eine solche Klimakompensation anbieten, z.B. auf Klima-Kollekte.de, lässt sich dort mit einem CO2-Rechner ausrechnen, wieviel von dem Treibhausgas durch eine betimmte Aktivität freigesetzt wird, und bekommt man angezeigt, mit welcher Spendenhöhe das kompensiert werden kann. Und wenn man diese Spende dann auch macht, ist alles wieder gut – scheinbar.