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28.08.2016

Mehr für den Zusammenhalt tun

70. Geburtstag von NRW

Artikelbild Mit Präses, Kardinal und Metropolit: Ökumenischer Gottesdienst auf der Hauptbühne auf dem Düsseldorfer Burgplatz. 
Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki und der rheinische Präses Manfred Rekowski haben dazu aufgerufen, einer Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken und mehr für den Zusammenhalt zu tun. Besonders die Integration der vielen Flüchtlinge sei "eine viel größere Herausforderung", als bislang wahrgenommen werde. 
Artikelbild Präses Rekowski beim NRW-Tag. 

Das sagte Rekowski beim Fest zum 70. Geburtstag des Bundeslandes NRW in Düsseldorf. Aber auch bei der Infrastruktur und im Bildungssystem gebe es noch Defizite, sagte der leitende Theologe der Evangelischen Kirche im Rheinland. In den Kindergärten fehlten Plätze, die Schulen im Lande seien "chronisch unterversorgt" und auch die Inklusion habe man "noch nicht richtig hinbekommen".

Der Präses mahnte die Handlungsfähigkeit des Staates an. Die anstehenden Aufgaben in den Bundesländern und im Bund seien "riesig". Auch auf die beiden großen christlichen Kirchen kommt nach seiner Einschätzung viel Arbeit zur Sicherung des Zusammenhalts in der Gesellschaft zu.

Artikelbild Kardinal Woelki mit Präses und Metropolit an seiner Seite.. 

Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki rief die Christen dazu auf, an der Gestaltung von Politik und Gesellschaft mitzuwirken. "Wir müssen dazu beitragen, dass die Spaltung zwischen denen, die auf der Sonnenseite des Lebens stehen, und denen, die im Schatten sind, nicht größer wird", sagte Woelki in einem ökumenischen Gottesdienst am zweiten Tag des Bürgerfestes zum NRW-Geburtstag. Als wichtige Themen nannte er Alters- und Kinderarmut, Bildungsgerechtigkeit und die Integration von Flüchtlingen. 

Artikelbild Ministerin Löhrmann (v.l.), Düsseldorfs Oberbürgermeister Geisel und Ministerpräsidentin Kraft diskutieren am roten Tisch der Kirchen. 

Auf dem "Roten Sofa" auf der Kirchenbühne bezogen prominente Politiker Stellung zur Rolle der Kirchen in der Gesellschaft. Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) lobte das vielfältige Engagement der beiden großen christlichen Kirchen im Lande. "Ich erlebe Kirche als unglaublich konstruktiv und als tollen Partner." Sie freue sich besonders darüber, dass die Kirchen bei der Wertediskussion eine wichtige Rolle übernähmen. Ohne das gesamte Engagement beider Kirchen "könnte Nordrhein-Westfalen nicht so sein, wie es ist", sagte die Ministerpräsidentin.

Auch die stellvertretende NRW-Regierungschefin und Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) hob den Dialog und die gute Zusammenarbeit mit der evangelischen und katholischen Kirche hervor. Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) appellierte an die Kirchen, "weniger kleinmütig" und stattdessen "frohgemuter und selbstbewusster" zu sein.

 

Bildunterzeile NRW-Landtagspräsidentin Gödecke. 

Landtagspräsidentin Carina Gödecke (SPD) würdigte die beiden großen Kirchen als "Mahner, Kritiker und Orientierungsgeber". Sie warb am Sonntag zudem für eine Intensivierung der Ökumene. Das sei nicht zuletzt wegen der nach wie vor rückläufigen Mitgliederzahlen in beiden Kirchen notwendig für die Zukunft. "Die katholische Kirche hat hierbei ein paar Schritte mehr zu gehen als die evangelische Kirche", sagte Gödecke. 

Bildunterzeile Auftritt von Kids aus der Schule für Circuskinder NRW. 

Das Land Nordrhein-Westfalen und die Landeshauptstadt Düsseldorf feierten von Freitag bis Sonntag ihren 70. Geburtstag mit einem großen Bürgerfest. Auf 16 Bühnen in der Düsseldorfer Innenstadt und der Altstadt sorgten Künstlerinnen und Künstler für Unterhaltung. Auf einer Festmeile mit mehr als fünfhundert Zeltständen und Aktionsbereichen präsentierten sich Politik, Institutionen, Vereine, Verbände, Kirchen und Kultureinrichtungen aus ganz NRW. Bereits am Dienstagabend hatte NRW mit einem Festakt an die Gründung des Bundeslandes am 23. August 1946 durch die britische Militärregierung erinnert.