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Die liturgischen Farben

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„Dein bunte Läppschen kannste aber hier zuhause lassen.“ - mit diesen Worten begrüßte mich bei meiner Bewerbung in Unterrath eine meiner sieben Lieblingspresbyterinnen. Gemeint waren die Stolen in den vier verschiedenen Farben der Kirchenjahreszeit, die ich im eher lutherisch geprägten Saarland zum Talar getragen hatte. Ein Bild davon war auf der Website meiner Gemeinde zu sehen.

Anders als Paulus (Matthias weiß ich es gar nicht) besitzt die Petruskirche weder für die Kanzel noch für den Altar Paramente oder Antependien genannte Tücher in den Farben des Kirchenjahres. Es handelt sich um die Farben violett, weiß, grün und rot. In unserem Gesangbuch auf Seite 1476 kann man nachlesen, was sie bedeuten:

Durch die Farben an Altar und Kanzel wird einem noch einmal ins Bewusstsein gerufen, um was es geht in den Gesängen und Lesungen, was Thema und Tenor des Gottesdienstes ist.

In unserer Nachbarschaft findet sich die Paramentenwerkstatt Kaiserswerth, deren Arbeiten zum Beispiel die sonst so nüchterne Stadtkirche aufhübschen. Und das „bunte Läppschen“ hat mir zumindest im Krankenhaus immer gute Dienste geleistet, wenn ich zu einer Neugeborenensegnung oder einer Verstorbenenaussegnung
gerufen wurde. Da ging ich in der Sakristei vorbei, nahm mir eine weiße oder violette Stola und war damit als Geistlicher erkennbar, das Setting, wie man sagt, war klar. Auch bei Beerdigungen im Friedwald hat die Stola
als Amtstracht ausgereicht. Keiner hatte erwartet, dass man als Pfarrer mit dem Talar durch Matsch stiefelt und sich an Brombeerhecken vorbei den Weg zum Grab bahnt.

Ihr Pfarrer Axel Weber