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30.11.2018

Kirchenkreis unterstützt Flüchtlings-Appell

Kirchenkreis An der Ruhr

Bildunterzeile Rettungsschiff Sea Watch 2 im Hafen, von Hol and - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=47760205 
Mit einem Appell wenden sich Lokalpolitiker an den Rat, sie rufen dazu auf, freiwillig zusätzliche Geflüchtete in Mülheim aufzunehmen. Die Auslastung der geschaffenen Unterkünfte lasse das zu. Der Kirchenkreis An der Ruhr unterstützt den Aufruf. 

Mit einem „Mülheimer Appell für Humanität und Menschlichkeit“ wenden sich Lokalpolitiker der SPD in einer überparteilichen Initiative an den Rat. Sie rufen dazu auf, freiwillig zusätzliche Geflüchtete in Mülheim aufzunehmen. Der Kirchenkreis An der Ruhr unterstützt den Aufruf. Der Appell wird am 6. Dezember im Mülheimer Stadtrat diskutiert.

Der Satz aus Talmud und Koran „Wer ein Menschenleben rettet, rettet die ganze Welt“, bekommt angesichts von bereits über 2.000 im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlingen im Jahr 2018 eine konkrete Dimension“, sagt Annette Faßbender, Flüchtlingsreferentin des Kirchenkreises An der Ruhr. „Wir müssen nicht weiter ohnmächtig zusehen, wie Menschen im Mittelmeer ertrinken, sondern können etwas dazu beitragen, dass es nicht noch mehr werden.“

Superintendent Gerald Hillebrand nimmt auch die ökonomische Situation in den Blick: „Die wohlhabenden EU-Staaten dürfen sich nicht abschotten. Unser Reichtum hier hängt untrennbar zusammen mit den oft schwierigen Lebensverhältnissen in den Ländern des globalen Südens“

Rund 50 Klientinnen und Klienten nutzen in jeder Woche die Flüchtlingsberatung des Kirchenkreises. Geflüchtete bekommen kostenfrei, religionsunabhängig und vertraulich Beratung. Das Team hilft bei der Klärung des Aufenthaltsstatus, berät im Asylverfahren und auch bei der Rückwanderung. Außerdem werden Schulungen für Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit angeboten.

In dem Appell an den Mülheimer Rat heißt es: „Die Auslastung der kommunalen Unterbringungseinrichtungen liegt in Mülheim an der Ruhr derzeit bei nur 59 %, somit wären entsprechende Kapazitäten vorhanden. (…) An dieser Stelle wollen die Unterzeichner*innen bewusst ein Zeichen der Humanität setzen. Selbstverständlich kann die Stadt Mülheim an der Ruhr diese Situation nicht beenden oder abschließende Lösungen präsentieren, doch je mehr Kommunen ein Zeichen der Humanität setzen, desto größer wird der Druck auf die Bundesregierung und somit auch auf das Europäische Parlament endlich nachhaltig die Fluchtursachen zu bekämpfen. (…) Mülheim an der Ruhr hat sowohl die Ressourcen weitere Menschen aufzunehmen als auch die Bereitschaft ehrenamtlicher Mülheimerinnen und Mülheimer sich der Geflüchteten anzunehmen.“