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Gotthard Fermor ist Gastprediger bei der Bonner Reformationsfeier 2016

Kreuzkirche am Kaiserplatz

Artikelbild Prof. Dr. Gotthard Fermir hat sich mit seiner Suche nach geistlichen Wurzeln des Glaubens einen Namen nicht nur in der rheinischen Landeskirche gemacht (Foto: PTI/ekir 
„Den Seinen gibt´s der Herr im Schlaf“ – das vieldeutige Bibelwort (Psalm 127,2) ist das Motto der zentralen Bonner Reformationsfeier 2016 am Montag, 31. Oktober 2016, um 19.30 Uhr in der Kreuzkirche am Kaiserplatz.

Gastprediger ist dieses Jahr Prof. Dr. Gotthard Fermor, Direktor des Pädagogisch-Theologischen Instituts (PTI) der Evangelischen Kirche im Rheinland mit Sitz in Bonn und bekannter Buch-Autor und Experte für das Miteinander von Glaube und Lyrik, Kunst und Spiritualität.

Der Festgottesdienst wird musikalisch ausgestaltet von Vox Bona, dem vielfach preisgekrönten Kammerchor der Kreuzkirche unter Leitung von Karin Freist-Wissing sowie von Stefan Horz an der Orgel. Im Anschluss an den Festgottesdienst lädt der Kreissynodalvorstand mit Superintendenten Eckart Wüster traditionell zum öffentlichen Jahresempfang des Kirchenkreises Bonn in die Krypta der Kreuzkirche ein. Die Bonner Reformationsfeier im 200. Gründungsjahr der Evangelischen Gemeinde Bonn ist zugleich der Auftakt zu den großen Feierlichkeiten auch in Bonn und der Region 500 Jahre Reformation am 31. Oktober 2017.

Artikelbild Einladung zur Bonner Reformationsfeier 2016 (Foto: KK Bonn/Gerhardt) 

 

Das aktuelle Stichwort „Reformationstag 2016“:

Die Reformation in Bonn und der Region: 1517-2016

Am Reformationstag, alljährlich am 31. Oktober, erinnern die Protestanten weltweit an den Beginn der Reformation durch Martin Luther im Jahr 1517. Auch Bonn blickt auf eine wechselhafte Reformationsgeschichte zurück. Schon früh, wenn auch nur gegen den entschiedenen Widerstand der katholischen Herrscher im Reich, konnten die Gedanken des Wittenberger Reformators in die Region Köln und Bonn einziehen. Das historische Schlüsseljahr ist 1542, als der katholische Erzbischof, Kurfürst Hermann von Wied, auf die Seite der Reformation wechselte. Er berief den Straßburger Reformator Martin Bucer und wenig später auch den engsten Weggefährten Luthers, Philipp Melanchthon, aus Wittenberg nach Bonn.

Philipp Melanchthon blieb drei Monate, Martin Bucer sogar ein dreiviertel Jahr am Rhein. In dieser Zeit predigte Bucer im Bonner Münster und hielt theologische Vorlesungen im Bonner Franziskanerkloster in der Brüdergasse. Die beiden Theologen erarbeiteten unter dem Titel „Einfältiges Bedenken“ die Programmschrift der Kölner Reformation.

Artikelbild Eindrucksvoll: Tausende Protestanten feierten am 5. Juni 2016 einen stimmungsvollen Festgottesdienst zum 200. Geburtstag der Evangelischen Gemeinde Bonn auf dem Marktplatz (Foto: Meike Böschemeyer) 

Bis zum Einsetzen der Gegenreformation und der Absetzung des Kurfürsten Hermann 1547 bestand in Bonn eine evangelische Gemeinde mit mehreren Pfarrern. Die Gemeinde musste anschließend in den Untergrund gehen. Die älteste nicht auf kurkölschem Gebiet liegende und daher nahezu ununterbrochen lebendige evangelische Gemeinde im Bonner Raum ist die Kirchengemeinde Oberkassel. Hier findet sich auch die älteste evangelische Kirche der Region, die kleine gelb gestrichene Kapelle im Zentrum Oberkassels direkt an der alten B 42 aus dem Jahr 1683.

Ausgangspunkt der Reformation weltweit sind die berühmten „95 Thesen“, mit denen der damalige Augustinermönch Martin Luther seinen theologischen und seelsorgerlichen Protest gegen den Ablasshandel der katholischen Kirche äußerte. Durch den Verkauf der so genannten Ablassbriefe wollte diese damals vor allem Geld für den Bau des Petersdoms in Rom einnehmen.

Ob Luther seine Thesen tatsächlich an das Portal der Wittenberger Schloßkirche schlug, ist historisch nicht gesichert. Nageleinschläge im Tor zeugen aber bis heute von dem legendären Ereignis. Ein weiteres Anliegen Luthers war die Rückbesinnung auf das unverfälschte Wort der Bibel. Dafür übersetzte der Reformator die Heilige Schrift erstmals vollständig in die deutsche Sprache.

Fast jeder vierte Bonner heute evangelisch – Große Feier 2016

Lange Zeit lebten Protestanten auf dem Bonner Stadtgebiet nur im Untergrund. Erst am 5. Juni 1816 konnte nach Einzug der Preußen im Rheinland in Bonn die erste offizielle G-meinde gegründet werden – im Rathaus. Am 5. Juni 2016 erinnerten alle evangelischen Kirchengemeinden in Bonn gemeinsam mit einem eindrucksvollen Abendmahlsgottesdienst auf dem Marktplatz vor dem Rathaus an dieses Ereignis vor 200 Jahren.

Heute ist fast jeder vierte Bonner Bürger evangelisch, jeder zweite katholisch. Damit ist Bonn eine der protestantischsten Städte im katholischen Rheinland. Die zentrale Reformationsfeier am 31. Oktober ist ein Höhepunkt im evangelischen Jahreskalender in Bonn. Für die Predigt werden immer wieder prominente Theologen eingeladen.