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„Ernstnehmen und uns gegenseitig stärken"

Evangelischer Kirchenkreis Bonn

Artikelbild Der Bonner Superintendent Dietmar Pistorius dankt ausdrücklich allen, die sich für andere in diesen Tagen engagieren (Foto: B. Frommann/KK Bonn) 

 Liebe Schwestern und Brüder,

„Es ist ernst! – Nehmen Sie es auch ernst!“ – Mit diesen eindringlichen Worten hat die Bundeskanzlerin gestern Abend an den Gemeinsinn appelliert.

Im Kirchenkreis Bonn haben wir in der vergangenen Woche in zunehmendem Maße den Ernst der Lage erkannt. Am Anfang dieser Woche waren wir darauf fokussiert, die notwendigen Maßnahmen auf der Ebene des Kirchenkreises und im Blick auf die Gemeinden zu entscheiden und zu kommunizieren – immer in Abstimmung mit der Landeskirche, im Kontakt mit den Vorsitzenden und Leitungen der Einrichtungen und unter Berücksichtigung der kommunalen Vorgaben.

Ich sende Ihnen mit diesem Schreiben den aktuellen Stand unserer Maßnahmen im Umgang mit Corona zu mit der herzlichen Bitte, diese ernst zu nehmen und in Ihrem Verantwortungsbereich umzusetzen.

Die Umsetzung der Maßnahmen tangiert uns in unserem „Kirche-Sein“. Als evangelische Christinnen und Christen glauben wir die Kirche als „Versammlung der Gläubigen“. Die meisten von uns erleben erstmals, dass die gewohnten Versammlungen zu Gottesdiensten, Gruppen und Kreisen, die unsere Gestalt von Kirche bislang geprägt haben, von heute auf morgen nicht mehr möglich sind. Das verstört und irritiert, aber es sollte uns nicht daran zweifeln lassen, dass wir auch unter diesen veränderten Rahmenbedingungen Kirche lebendig leben können. Wir haben in der Geschichte unserer Kirche und beim Blick in die Ökumene – insbesondere wenn wir auf Gemeinden in extremer Diaspora schauen – leuchtende Beispiele dafür, dass Gottes Wort Menschen auf mancherlei Weise verbindet, auch wenn sie räumlich und körperlich in Distanz leben müssen.

Ich habe in den letzten Tagen in den Gesprächen mit Pfarrerinnen und Pfarrern, Mitgliedern der Presbyterien und Mitarbeitenden der Dienststellen eine ungeheure Energie gespürt, jetzt erst recht Kirche nahe bei den Menschen sein zu wollen. Ich nehme eine große Kreativität wahr, neue Formate zu entwickeln und auszuprobieren und freue mich über einen reichen Schatz an Erfahrungen, den wir dabei einsammeln werden! Dafür danke Ich Ihnen allen sehr herzlich.

Zugleich möchte Ich Sie bitten, bei allem, was Sie planen, auch Ihren persönlichen Schutz vor Ansteckung im Blick zu haben. Sich selbst nach Möglichkeit gesund zu erhalten, ist in der Situation der Pandemie auch ein Akt der Solidarität.

Zum Schluss gilt mein Dank auch den Mitgliedern des Kreissynodalvorstandes, der sich nun wöchentlich zu Beratungen der Lage verabredet hat, den Mitarbeitenden in der Superintendentur und in der Verwaltung und den Pfarrerinnen und Pfarrern, die jetzt koordinierende und steuernde Aufgaben übernommen haben.

Ich bin gewiss, dass die Erfahrungen, die wir in dieser Zeit machen werden, uns aufrichten, stärken, kräftigen und gründen werden (1. Petrus 5,10).

Seien Sie und die, die ihnen am Herzen liegen, gut behütet.

Pfarrer Dietmar Pistorius
Superintendent