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"Nur Mut" - Neue interaktive Kunstinstallation im Kirchenpavillon

Kunst im Kirchenpavillon

Artikelbild Ein Zeichen gelingender Ökumene: Leiterin des Kirchenpavillons Martina Baur-Schäfer und Citypastoral Sebastian Stiewe vom Bonner Münster setzen zusammen ein sichtbares Zeichen für mehr Mut. (Foto: Johanna Nolte) 
Seit Mittwoch, 11. Mai 2016 ist die neue Themeninteraktion "Nur Mut" im Kirchenpavillon in der Bonner Innenstadt für Besucher geöffnet. Sie können Ihre eigene Mut-Geschichte aufschreiben, oder die anderer lesen: Denn Mut ist ansteckend!

"Mut ist etwas ganz Persönliches", eröffnet Michael Schmidt vom Kölner Studio komplementär die Einweihungsveranstaltung des neuen interaktiven Kunstprojekts im Bonner Kirchenpavillon. Als Gestalter des aktuellen Themenprojekts "Nur Mut", das die Besucher des Kirchenpavillons nun bis Oktober begleiten wird, nutzt er die Mittendrin-Andacht "Auf ein Wort", um sein Projekt vorzustellen. Schmidt, der selbst Theologie und Philosophie studiert hat, sieht den göttlichen Zuspruch "Fürchtet euch nicht!", der uns in der Bibel an verschiedenen Stellen begegnet, als zentrale Eigenschaft des christlichen Glaubens. Heute würde man sagen "Habt nur Mut", eine Aussage die, so Schmidt, "befreiend und anschiebend" ist und dazu ermutigt seine persönlichen Grenzen zu erweitern. So stehe auch oft "nur eine mutige Tat zwischen Wunsch und Wirklichkeit". Die Aktion soll Menschen in der Stadt - wie immer im Kirchenpavillon unabhängig von Religions- und Konfessionszugehörigkeit - einladen, Mut zu ihrem persönlichen Thema zu machen. "Wir wollen einen Raum bieten, über wichtige Lebensthemen nachzudenken und ins Gespräch zu kommen und Mut gehört sicher dazu", ergänzt Martina Baur-Schäfer, Leiterin des Kirchenpavillons.

Artikelbild Trauen Sie sich und schreiben Sie Ihre ganz persönliche Mutgeschichte auf - als Gebet, als Vorhaben oder als Ermutigung für andere. (Foto: Johanna Nolte) 

Baur-Schäfer, ermuntert die Zuhörer ihre mutige Tat auf ein Kärtchen zu schreiben und es in das zeltartige Gebilde aus blauen und goldenen Schnüren zu hängen. "Die Schnüre stehen bei dieser Interaktion symbolisch für den Zuspruch Gottes, der in unseren Alltag hineinstrahlt und uns liebevoll dazu ermutigt, sich nicht von Sorgen und Ängsten dieser Welt einschüchtern zu lassen", erklärt Schmidt den interessierten Zuhörern. Gleichzeitig bilden die in den Raum ragenden Schnüre ein Zelt, das sich schützend über den Besuchern öffnet, sodass der "Mut" nicht nur symbolisch über dem unserem Leben schwebt. Passenderweise werden die Seile ursprünglich für Fallschirme verwendet - eine Sportart, für die es einiges an Mut bedarf.  

Die Besucher sind von der Interaktion und den vielen versteckten Symbolen beeindruckt. So taucht die Form eines Dreiecks, das für die Dreifaltigkeit steht, an mehreren Stellen auf: In der Form des Zeltes selbst, in seiner Aufhängung und sogar die kleinen Klammern, mit denen die Kärtchen an den Strippen befestigt werden, sind dreieckig. Ein Besucher assoziiert mit der kupfernen Aufhängung spontan den Triangelgriff eines Krankenhausbettes, der einem beim Aufrichten hilft, oder das Griffstück eines Trainingsgerätes im Fitnessstudio, das einem zu (neuer) Kraft verhilft.

Baur-Schäfer wünscht sich, dass im Kirchenpavillon nach und nach allen alltäglichen Schwierigkeiten zum Trotz ein richtiger "Mut-Wald" entsteht - und klemmt gleich selbst ein Kärtchen an den Seilen fest.  Nach anfänglichem Zögern - "Das kann ja jeder lesen" - trauen sich auch die ersten Besucher, notieren ihre Mut-Erlebnisse und hängen sie auf. "Das Lesen der Mut-Erlebnisse ist unbedingt erwünscht", ermutigt Schmidt, "denn Mut ist ansteckend und soll es auch sein".

Artikelbild "Nur Mut" - die zeltartige Installation ist wie die wöchentlich wechselnde Mutfrage ein Teil des Jahresthemas, das programmatisch mit dem Bibelzitat "Fürchtet euch nicht" überschrieben ist. (Foto: Johanna Nolte) 

 Über die Installation hinaus finden Sie im Kirchenpavillon jede Woche eine neue Frage zum Thema Mut. Die 53 Fragen laden dazu ein, sich immer wieder mit dem Thema zu beschäftigen. Sie liegen als Karten auf den Tischen und hängen als großes Plakat an der Wand.

Welches Thema das aktuelle im Oktober 2016 ablösen wird, ist laut Baur-Schäfer noch nicht entschieden. Vielleicht wird ja der Wunsch eines Besuchers erfüllt und das nächste Jahresthema heißt "Authentizität".