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20.03.2018

Professor Peter G. Kirchschläger: Selbstbestimmung und virtuelle Realität sowie digitales Marketing

Dokumentation: "Netzwärts - Wohin geht der Trend?"

Es ist das besondere Kennzeichen der Tagungsreihe "Mehr digitale Souveränität gewinnen", das jeweils ein Theologe oder Theologin aus christlich-ethischer Sicht zum Tagungsthema Stellung nimmt. Bei der Tagung "Netzwärts - wohin geht der Trend?" kam der Impuls von dem katholischen, schweizerischen Theologen Professor Dr. theol. lic. phil. Peter G. Kirchschläger.    

Professor Kirchschläger wurde zur Tagung per Skype zugeschaltet, da er sich freundlicherweise bereit erklärt hatte, seinen Vortrag trotz einer Grippeerkrankung wahrzunehmen.

Kirchschläger unterstrich, es gelte, im Netz ethische Prinzipien und rechtliche Standards zu akzeptieren. „Wir müssen Rahmenbedingungen schaffen auf der Basis bestehender Regeln und Gesetze und elementare Menschenrechte auch durchsetzen“, und verwies dabei auf Artikel 12 der Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen von 1948: „Niemand darf willkürlichen Eingriffen in sein Privatleben, seine Familie, seine Wohnung und seine Schriftverkehr oder Beeinträchtigung seiner Ehre und seines Rufes ausgesetzt werden. Jeder hat Anspruch auf rechtlichen Schutz gegen solche Eingriffe oder Beeinträchtigungen.“

 „Wir müssen mündig und nicht entmündigt mit der neuen Technik umgehen“, forderte Kirchschläger und verwies auf die zahlreichen Chancen. Etwa für Menschen mit Behinderung, die sich  Möglichkeiten eröffneten, selbstbestimmter zu leben. „Dabei entsteht allerdings ein Paradox“, so der Professor: „Das Assistenzsystem ermöglicht mehr Selbstbestimmung und gleichzeitig entstehen Abhängigkeiten und man ist gezwungen, persönliche Daten abzugeben.“ Darauf könne und solle man sich einigen.

Über den Referenten:
Professor Dr. theol. lic. phil. Peter G. Kirchschläger ist Ordinarius für Theologische Ethik und
Leiter des Instituts für Sozialethik ISE, Theologische Fakultät Universität Luzern/Schweiz.

Er hat Theologie, Judaistik und Philosophie in Luzern, Rom (Gregoriana) und Jerusalem sowie  Philosophie, Religionswissenschaften und Politikwissenschaften in Zürich studiert. 2008 hat er an der Theologischen Fakultät der Universität Zürich promoviert. 2012 folgt die Habilitation in Theologischer Ethik mit Schwerpunkt Sozialethik an der Theologischen Fakultät der Universität Fribourg und die Ernennung zum Privatdozenten.

2013-2017 Fellow am Raoul Wallenberg Institute of Human Rights and Humanitarian Law, Universität Lund (Schweden). Seit 2014 Research Fellow an der University of the Free State, Bloemfontein (Südafrika). Seit 2015 Gastdozent an der Leuphana Universität Lüneburg (Deutschland). 2015-2017 Forschungsmitarbeiter an der Theologischen Fakultät der Universität Luzern und Visiting Fellow an der Yale University (USA). Seit 2017 Ordinarius für Theologische Ethik und Leiter des Instituts für Sozialethik ISE an der Theologischen Fakultät der Universität Luzern. Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. Unternehmens- und Wirtschaftsethik, Digitalisierung und Robotisierung der Gesellschaft und Wirtschaft und Einsatz von künstlicher Intelligenz aus ethischer Perspektive

Kirchschläger ist zudem beratender Experte in ethischen Fragen für nationale und internationale Organisationen und Institutionen (z. B. für die UN, UNESCO, die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa [OSZE], die Europäische Union [EU], den Europarat, Unternehmen und NGOs). Gutachter für die Zeitschrift für Wirtschafts- und Unternehmensethik und für das Österreichische Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft. Akademischer Direktor der Freedom Flowers Foundation und Human Rights Adviser der Non-Profit Organisation „Musicians for Human Rights“. Mitglied des Beirates der Non-Profit-Organisationen „Wasser für Wasser“ und „Play for Rights“.

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