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„Anders, aber nicht schlechter“

Landessynode 2019

Artikelbild Präses Manfred Rekowski (re.) beantwortete den Journalistinnen und Journalisten ihre Fragen zu seinem Bericht. 
Im Nachgang zu seinem Bericht vor der Landessynode spricht Präses Manfred Rekowski über gesellschaftliche Veränderungen und eine Kirche im Wandel. Kirche müsse sich auf die verändernden Lebenssituationen der Menschen einlassen. Eigenen Veränderungen solle sie entschlossen, gelassen und zuversichtlich entgegenblicken.

Nach der Aussprache im Plenum der Landessynode waren am Montagmittag die Journalistinnen und Journalisten an der Reihe: Sie konnten während einer Pressekonferenz ihre Fragen zum „Bericht über die für die Kirche bedeutsamen Ereignisse“ an Präses Manfred Rekowski stellen. Dabei erklärte der leitende Geistliche der Evangelischen Kirche im Rheinland, warum es ihm am Anfang seines Berichts wichtig war, über den Glauben an Gott zu reden.

„Wenn 33 Prozent der Menschen in Deutschland sagen, dass sie mit dem Glauben an Gott nichts anfangen können, dann ist es noch einmal stärker nötig, zu erklären, warum wir wie als Kirche unterwegs sind, was uns bewegt und wer uns bewegt“, sagte Rekowski.

Kirche ist für die Menschen da

„Kirche ist kein Selbstzweck.“ Es gehe nicht immer nur um Finanz- und Strukturfragen. „Wir sind für die Menschen da und dafür, das Evangelium situationsgerecht unters Volk zu bringen, Menschen zu begleiten und die Stimme zu erheben für die Schwachen und Benachteiligten“, beschreibt Rekowski ihre Aufgaben.  

Wenn Kirche sich zu einer Sache äußere, müsse sie auch sagen, dass sie dies aus dem Glauben heraus tue. „Wir müssen immer darauf hinweisen, aus welchen Quellen wir schöpfen.“ Die Evangelische Kirche im Rheinland sieht er nicht am Ziel, erklärte Rekowski. Sowohl die gesellschaftliche Situation wie auch die Lebenssituationen der Menschen seien stets in Bewegung und änderten sich. „Wir sind Kirche im Wandel. Wenn Kirche den Menschen nahe sein will, muss sie sich auf diese veränderten Situationen einlassen.“

Alltagsökumene mit Langzeitwirkung

So sei auch die ökumenische Nutzung von Gebäuden, die der Präses in seinem Bericht angesprochen hatten, ein Zeichen des Wandels. „Ökumenische Wohngemeinschaften sind nicht nur eine intelligente Nutzung von Räumlichkeiten, sondern gelebte Alltagsökumene mit Langzeitwirkung.“ Rekowski ist sich sicher: Wenn Menschen unterschiedlicher Konfessionen sich an diesen Orten begegneten, dann werde das nicht folgenlos sein für die Orte, wo sie sonst lebten und arbeiteten.

Präses plädiert für Veränderungsbereitschaft

Im Umgang mit sinkenden Mitgliederzahlen dürfe man nicht darauf fixiert sein, dass Christinnen und Christen als Kirche über viele Jahrzehnte eine relevante Gruppe waren, sondern solle sich entschlossen, gelassen und zuversichtlich auf die Veränderungen einlassen: „Es wird anders, aber nicht schlechter.“

So seien auch Wahlen, wie die im Bericht erwähnten Presbyteriumswahlen, eine Gelegenheit zu überlegen, wie es weitergehen soll, wie es um die Situation in der Kirche bestellt sei und welche Begabungen man brauche, um die anstehenden Aufgaben zu erledigen. „Wahlen sind kein Automatismus. Sie bieten Gelegenheit für Weichenstellungen.“