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10.11.2018

Stärker zusammenrücken

Kirchenkreis An der Ruhr

Bildunterzeile  
Einen Ausblick auf kirchliche Zukunftsperspektiven allgemein und auf das Jugendcamp 2020 im Besonderen unternahmen die Synodalen des Kirchenkreises An der Ruhr bei der Tagung der Herbstsynode.

Einen Ausblick auf kirchliche Zukunftsperspektiven gab Superintendent Gerald Hillebrand in seinem Bericht an die Kreissynode (vollständig nachzulesen im unten angefügten pdf-Dokument). Mit einer sehr konkreten Perspektive auf 2020 befassten sich die Synodalen bei der Vorschau auf das rheinische Jugendcamp, das in zwei Jahren in Mülheim stattfinden wird. Landesjugendpfarrerin Simone Enthöfer und Bert Walther, Jugendreferent im Kirchenkreis, berichteten über den aktuellen Planungsstand und riefen die Kirchengemeinden zum Mitmachen auf. Auf der Tagesordnung standen außerdem turnusgemäß der Beschluss von Haushalts- und Stellenplänen für das kommende Jahr sowie einige Wahlen.

Bildunterzeile Superintendent Gerald Hillebrand im Haus der Ev. Kirche / Altenhof 

Mit einem ausführlichen Dank für die engagierte Arbeit in Gemeinden und Kirchenkreis stieg Superintendent Hillebrand in seinen Bericht an die Mülheimer Synodalen ein. Er blickte voraus auf die kommende Landesynode. Im Januar werden die Abgeordneten dort beraten, ob die eingenommene Kirchensteuer künftig landeskirchenweit über einen einheitlichen-Pro-Kopf-Betrag verteilt werden soll. Bislang gilt in der rheinischen Landeskirche noch das Ortskirchensteuerprinzip, was dem Kirchenkreis An der Ruhr finanziell zugutekommt. Ganz gleich, wie die Landessynode entscheidet, die Einnahmen werden aufgrund der mittelfristig sinkenden Mitgliederzahlen in jedem Fall geringer werden – der Verwaltungsaufwand mehrt sich dennoch, berichtete Superintendent Hillebrand. So sind noch Rückstände aus der Umstellung auf das Neue kirchliche Finanzwesen (NKF) aufzuarbeiten und auch die Umsatzsteuerpflicht ab 2020 wird die kirchliche Verwaltung zusätzlich beschäftigen.

Angesichts dieser Perspektive rief Superintendent Hillebrand auf zu „mehr Miteinander statt jeder für sich“, für die Akteurinnen und Akteure im Kirchenkreis An der Ruhr bedeutete das, stärker die übergemeindliche Perspektive in den Blick zu nehmen. „Die ,Basisversorgung‘ mit den grundlegenden Angeboten muss weiter vor Ort geschehen“, sagte Superintendent Hillebrand. „Doch muss dort nicht alles vorgehalten werden, was Menschen interessiert und was sie gern tun möchten. Das kann auch an zentralen Punkten für alle angeboten werden“. Hillebrand regte an, über gemeinsame Schwerpunkte nachzudenken, etwa bei Kirchenmusik, Jugendarbeit oder in der Vorbereitung besonderer Gottesdienste.

Stärker auf die Nachbarn zugehen – sowohl über Konfessions- als auch über Stadtgrenzen, müsse der Kirchenkreis An der Ruhr, das machte der Superintendent in seinem Bericht deutlich. Mit den Kirchenkreisen Essen und Oberhausen gibt es derzeit Gespräche über mögliche neue Formen der Zusammenarbeit. Auch die ökumenische Perspektive möchte Superintendent Hillebrand stärken: „Wir könnten vielleicht miteinander schaffen, was jeder für sich so künftig nicht mehr schaffen kann. Das gilt für die gemeinsame Nutzung von Gebäuden bis hin zur gemeinsamen Verantwortung von Arbeitsbereichen. (…) Wir dienen weder unserer eigenen Sache noch dem Evangelium von Jesus Christus, wenn jeder nur sein eigenes Ding macht“

Auch in schwieriger werdenden Zeiten gelte es, die kirchliche Stimme in der Gesellschaft weiterhin hörbar zu machen. „Die Welt, so scheint mir, macht gerade eine Rolle rückwärts“, blickte Superintendent Hillebrand auf die politische Situation, in der die europäische Gemeinschaft bröckelt, der Geist der Freiheit und der Offenheit vertrieben, Klimaschutzziele und Abrüstungsbemühungen unterlaufen werden und soziale Gerechtigkeit oft nur eine Nebenrolle spielt. „Hier ist unser Zeugnis und unser Einsatz gefordert. (…) Das müssen wir deutlich und, wenn es sein muss, auch laut tun.“

Bildunterzeile Landesjugendpfarrerin Simone Enthöfer und Jugendreferent Bert Walther präsentierten die Vorschau auf das Jugendcamp 2020. 

Laut und deutlich, vielfältig und fröhlich wird sich auch das rheinische Jugendcamp präsentieren, das 2020 in Mülheim stattfinden wird. Dazu sind alle Jugendlichen, unabhängig von Konfession und Herkunft eingeladen. Landesjugendpfarrerin Simone Enthöfer weckte mit einem kurzen Videoclip Vorfreude auf die Großveranstaltung der evangelischen Jugend im Rheinland. „Wir sind sicher, dass alle Beteiligten den besonderen Spirit des Ereignisses erfahren.“ Unter dem Motto „Komma bei mich bei“ (mit Bezug auf Matthäus 11, 28 „Kommt her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken“) treffen sich rund 3000 Jugendliche an der Ruhr. Auf dem Programm stehen Angebote aus den Bereichen Spiritualität, Kultur, Musik, Sport, Spiel, Handwerk, Digitales, uvm. Viele Aktivitäten werden im öffentlichen Raum stattfinden, der Kontakt zur Gastgeberstadt, in die Ökumene, zu Mülheimer Vereinen, Verbänden und Interessierten ist willkommen und wird bewusst gesucht. „Wir brauchen Sie als Gastgebende in den Quartieren und als Netzwerkerinnen und Netzwerker“, rief Simone Enthöfer die Synodalen zur Unterstützung auf. „Lassen Sie sich begeistern und begeistern Sie!“. Jugendreferent Bert Walther stellte erste Planungen für die Veranstaltungsorte vor: Aktivitäten des Jugendcamps werden in der MüGa und im Stadthallengarten, auf dem Kirchenhügel und auf der Freilichtbühne stattfinden. Stadtdechant Michael Janßen, regelmäßiger Gast der Kreissynode, bot spontan ökumenische Kooperation und die Kirche St. Mariae Geburt als Räumlichkeit an.

 

Routinegemäß befassten sich die Synodalen im Mülheimer Altenhof auch mit Regularien. Die Satzung für den synodalen Ausschuss für die Arbeit in der Ladenkirche wurde verabschiedet, ebenso die Haushalts- und Stellenpläne für das Jahr 2019. Für die kreiskirchlichen Fachausschüsse wurden neue stellvertretende Mitglieder gewählt. Kreiskirchliche Kollekten wurden beschlossen für die diakonische Arbeit des Partnerkirchenkreises in Daressalam, für die Notfallseelsorge und für Einzelfallbeihilfen im Flüchtlingsreferat.

 

Stichwort: Synode

Die Kreissynode tagt mindestens einmal, oft zweimal im Jahr und ist das höchste Entscheidungsgremium, das „Parlament", eines jeden Kirchenkreises. Zu den Synodalen zählen alle Pfarrerinnen und Pfarrer, sowie weitere gewählte Mitglieder aus den Gemeindepresbyterien (von den Gemeindegliedern gewählte Leitungsgremien). Die Synodalen entscheiden unter anderem über kreiskirchliche Finanzen, erarbeiten auch gemeinsame theologische und sozialethische Stellungnahmen und können Anträge an die Landessynode stellen. Die Synode verhandelt öffentlich. Zum Evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr zählen rund 46.000 Gemeindeglieder.