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11.10.2017

Große Bedeutung

Ausstellung "Gelebte Reformation" im Landtag NRW

Artikelbild NRW-Landtagspräsident André Kuper (l.) und Präses Manfred Rekowski in der Ausstellung "Gelebte Reformation". Fotos: Landtag NRW/Bernd Schälte 
Die "große Bedeutung der Reformation, die mitnichten ein abgeschlossenes Kapitel in den Geschichtsbüchern ist" unterstrich NRW-Landtagspräsident André Kuper bei der Eröffnung der Wanderausstellung "Gelebte Reformation - Die Barmer Theologische Erklärung" im NRW-Landtag.
Artikelbild Die Ausstellung im Düsseldorfer Landtag ist auch für Publikum geöffnet. 

Die Reformation erinnere daran, "unser eigenes Handeln immer wieder kritisch zu prüfen". Außerdem ermutige  sie, "unserem Gewissen zu folgen und Verantwortung zu übernehmen". Die Ausstellung zur Barmer Theologischen Erklärung sei ein willkommener Anlass, über das Verhältnis von Kirche und Staat in unserer heutigen Zeit nachzudenken, sagte Kuper weiter. Gemeinsam mit dem Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, hat Kuper die interaktive Ausstellung im nordrhein-westfälischen Parlament eröffnet.

Die Ausstellung findet anlässlich des 500. Reformationsjubiläums statt. Sie verdeutlicht die Wirkungsgeschichte der Theologischen Erklärung der Bekenntnissynode in Barmen vom 31. Mai 1934. Sie ist die zentrale theologische Äußerung der Bekennenden Kirche unter der nationalsozialistischen Herrschaft zwischen 1933 und 1945.

Gegen falsche Theologie, gegen "Deutsche Christen"

Sie richtete sich gegen die falsche Theologie und das Kirchenregime der "Deutschen Christen", die damit begonnen hatten, die evangelische Kirche der Diktatur des "Führers" anzugleichen. Die Ausstellung ist bisher auch im EKD-Kirchenamt in Hannover und in diesem Sommer in Wittenberg auf der „Weltausstellung Reformation“ in Wittenberg gezeigt worden.

Präses Rekowski sagte bei der Eröffnung im Düsseldorfer Landtag: „Die Barmer Theologische Erklärung – ob als ,Bekenntnis‘ oder nur als zeitgeschichtliches Dokument verstanden – zeigt, welche Rolle reformatorische Traditionen, der christliche Freiheitsbegriff, die Betonung der Eigenverantwortlichkeit und der Gewissensentscheidung jedes Einzelnen bei der Gestaltung einer demokratischen, friedlichen und sozialgerechten Gesellschaft spielen kann."

Aktuell wie zur Entstehungszeit

Zugleich nehme sie aber auch die Kirche im 21. Jahrhundert in die Pflicht, Transformationsprozesse in Staat und Gesellschaft mitzugestalten. "Die Barmer Theologische Erklärung ist in ihrer Ausrichtung und Entstehung so aktuell wie zu ihrer Entstehungszeit." Heute wie damals gelte, "dass der christliche Glauben nicht absegnet, was staatliche Ordnungen vorgeben oder die jeweilige politische Führung festlegt“.

Zum Thema Reformationsjubiläum erklärte Landtagspräsident Kuper: „Ich freue mich sehr, dass der Landtag sich gleich mit mehreren Veranstaltungen am 500. Reformationsjubiläum beteiligt." Am 17. Oktober wird der Landtag mit einem Festakt im Plenarsaal das Reformationsjubiläum würdigen. Zum Jubiläum hatten im Landtag bereits eine Lesung und eine Theateraufführung stattgefunden.

Die Ausstellung wurde verlängert und ist nun bis einschließlich Freitag, 24. November 2017, in der Wandelhalle des NRW-Landtags zu sehen. Interessierte können sie nach vorheriger Anmeldung montags bis freitags zwischen 11 und 17 Uhr besichtigen: Telefon 0211/884-2129 oder per E-Mail an veranstaltungen@landtag.nrw.de. An Besucherwochenenden ist keine vorherige Anmeldung erforderlich.