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Wenn der Lebensmut nicht mehr reicht

Woche für das Leben

Bildunterzeile Foto: pixabay 
"Leben schützen. Menschen begleiten. Suizide verhindern" - so heißt das Motto der bundesweiten ökumenischen Woche für das Leben vom 4. bis 11. Mai. Für Mülheimer gibt es die Krisenhilfe, an die sich jährlich über 100 Menschen mit Suizidgedanken wenden.

Die „Woche für das Leben“ ist eine jährlich wiederkehrende Initiative der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland. In diesem Jahr beginnt sie am 4. Mai und stellt die Suizidprävention in den Mittelpunkt. Für Rosemarie Schettler steht die Suizidprävention jeden Tag im Fokus ihrer Arbeit. Sie ist seit 1992 Leiterin der Krisenbegleitung der ökumenischen TelefonSeelsorge für Duisburg, Mülheim und Oberhausen und weiß, dass in Deutschland pro Stunde mehr als ein Mensch durch Suizid stirbt. Sie führt die Erstgespräche, um herauszufinden, ob die Krisenbegleitung der richtige Ansprechpartner ist oder ob eine andere Einrichtung helfen kann.

Von den 100 bis 120 Menschen, mit denen die Krisenbegleitung der TelefonSeelsorge Duisburg Mülheim Oberhausen jährlich in Kontakt kommt, braucht rund die Hälfte eine Begleitung. Bei etwa 60 Prozent der Anrufenden haben sich scheinbar unlösbare Schwierigkeiten wie Beziehungsprobleme, schlechte soziale Lage, Einsamkeit, Isolation zu suizidalen Gedanken verdichtet. In NRW sind Krisendienste und Suizidprävention in nur wenigen Städten zu finden, weiß Rosemarie Schettler, „und ausgerechnet bei uns gibt es eine Abteilung der TelefonSeelsorge, die das seit 33 Jahren erfolgreich tut. Darauf können wir in hier ruhig ein wenig stolz sein.“

Bildunterzeile Rosemarie Schettler, Krisenbegleitung der TelefonSeelsorge 

Die Krisenbegleitung entstand damals aus der Erkenntnis heraus, dass es für suizidgefährdete Menschen kaum Gesprächs- und Beratungsmöglichkeiten gab, in denen die Betroffenen ihre Probleme äußern und mit einem Menschen an ihrer Seite nach neuen Perspektiven für ihre Zukunft suchen konnten. Die ökumenische Telefonseelsorge, die sonst anonym arbeitet, bot sich als Träger für ein direktes Gesprächs- und Begleitangebot in Lebenskrisen an. Aus den Reihen der ehrenamtlichen Telefonseelsorgemitarbeiter werden kompetente, belastbare und geschulte Menschen ausgewählt, die sich nach zusätzlicher Ausbildung einsetzen lassen, um für eine begrenzte Zeit einen Menschen zu begleiten, der im Moment in einer Sackgasse steckt, sich überfordert fühlt, an Selbsttötung denkt.

Im Durchschnitt sind sieben Mitarbeitende der TelefonSeelsorge auch in der Krisenbegleitung tätig. Suizid-gefährdete Menschen gibt es in allen Bevölkerungsschichten und in allen Lebensaltern, weiß Rosemarie Schettler zu berichten. Schwerpunkte zeigten sich bei jungen Männern, deren erste Liebe zerbricht und bei immer älter werdenden Menschen. „Es gibt Momente, in denen neu entschieden werden muss, ob und wie das Leben weiter gehen kann.“ Menschen, die sich mit dieser Frage beschäftigen, können sich unter der Ruf-Nummer 0203 / 22656 sowie im Internet unter www.telefonseelsorge-duisburg.de oder per E-Mail unter kriseduisburg@telefonseelsorge-duisburg.de zu einem Erstkontakt an Rosemarie Schettler wenden. Die Gespräche sind kostenfrei und vertraulich.