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Humoristische Suche nach den Zeichen der Zeit

Rene Steinberg

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„Was ist hier eigentlich los?“, wollte René Steinberg von seinen Zuhörerinnen und Zuhörern wissen. Der sonst für Humoriges und Radio-Comedy ("Von der Leyens", "Familie Teenie-Stuss") bekannte Künstler meinte das ganz seriös und mit Blick auf die Gesellschaft. Auf Antworten brauchte er nicht lange warten: „Gier“ und „Respektlosigkeit“, „Greta Thunberg“ und auch „Warmherzigkeit“ nannten die Gäste in der Holthausener Kirche als Zeichen der Zeit – und natürlich durfte auch ein Hinweis auf das „Mülheimer Motzen“ nicht fehlen.

In einer kleinen sozialen Expedition erkunden Künstler und Publikum dann gemeinsam die Natur des Menschlichen, um immer wieder festzustellen, „Vernunft, ja, gibt es auch, ….“ Aber auch die nicht ganz so rationalen Ambitionen der „Männer um die 50“, die Neurosen der Geldschein-Kopf-auf-Kopf-Sortierer und der Klopapier-richtigherum-Aufhänger ernteten reichlich Lacher – Wiedererkennungseffekte im Publikum immer inklusive. 

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Das Publikum im Kirchenraum blieb seinen Beitrag nicht schuldig. Gerade, wenn es um weniger erheiternde Phänomenen ging. Zum Thema „Schulhofschlägereien“ erntete Steinberg Widerspruch: Die würden gar nicht weniger, hielten Zuhörerinnen und Zuhörer dagegen. „Da prügeln sich sogar die Clans“. „Oder es gibt eine WhatsApp-Gruppe ,Alle gegen Paul‘, das sieht man dann gar nicht auf dem Schulhof“. 

Nachdenklichere Töne hatten auch ihren Platz. „Der Mensch ist ein Rudelwesen“, stellte Steinberg fest. „,Wir gegen die‘, ist das jetzt ein so fest im Rückenmark verdrahteter Mechanismus?“ Wir haben wohl alle ein Bedürfnis nach Zugehörigkeit, so diagnostizierte René Steinberg. Und in scheinbar unsicheren Zeiten auch nach einem starken Anführer für’s menschliche Rudel, siehe Trump, Erdogan und Co. 

Will man sich nun in die Opferrolle begeben und, wenn man sich angegriffen fühlt, umso härter zurückschlagen? Der Künstler empfiehlt etwas Abstand und eine Prise Humor als „Wutdrucksenker“. Der Gesprächsabend in der Pauluskirche war für Comedian und Publikum gleichermaßen eine Premiere in der speziellen interaktiven Form. Die Gäste in der Pauluskirche hätten wohl nichts gegen eine Fortsetzung.

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