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23.10.2021

Tango – die Kunst zu überleben

Kirche in WDR2 | 23.10.2021 | 00:00 Uhr

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Autorin: Sicherlich haben Sie schon von dem Jubiläum gehört: Wir feiern dieses Jahr 1700

Jahre jüdisches Leben in Deutschland. Bundesweit gibt es 1800 Veranstaltungen.

O-Ton: Das ist ein sehr schöner Anlass (gewesen), um eben jetzt Kultur auf die Bühne zu bringen. Für mich sind diese 1700 Jahre kleine Fenster, die geöffnet werden, wo man mal hineinschauen kann.

Autorin: Sagt Sharon Brauner, Schauspielerin und Tänzerin. Und sie öffnet eines dieser Fenster mit dem Stück: „Tango – die Kunst zu überleben. Einer wunderbaren Begegnung zwischen ihr und der Tänzerin Rosalie Wanka. Die beiden lernen sich kennen über ihre Künste, tauschen sich aus über das, was überleben bedeutet. Zum Beispiel in der Diaspora. Fernab der Heimat. Ein Zustand, den auch Rosalie Wanka kennt. Sie hat zwei Jahre in Buenos Aires gelebt.

Musik: Libertango aus dem Clip 20 sec

Autorin: Der Tango ist ein Stück Heimat für die Heimatlosen:

Das war so in Buenos Aires der 20 er Jahre. Viele der 250.000 Juden waren Musiker und hatten den jiddischen Tango mitgebracht. Das war so in den Ghettos und Konzentrationslagern im Dritten Reich – als Tangos geschrieben und gespielt wurden. Das ist heute so - auf den Milongas weltweit, wo Tango getanzt wird.

Musik: aus dem Clip 17-28

Autorin: Auch jiddische Lieder sind für viele, eine Kunst zu überleben. Sharon Brauner kennt das von klein auf. Sie ist die Tochter von Holocaust Überlebenden. Die Männer mit den tätowierten Nummern auf den Armen waren die Freunde ihres Vaters. Wenn sie jiddische Lieder für sie gesungen hat und immer noch singt, bemerkt sie:

O-Ton: Dass denen das gut tut, dass denen das was bedeutet, wenn sie sehen, dass es doch weitergeht und dass es eine Kontinuität gibt und dass diese Sprache gerade nicht komplett in Vergessenheit gerät, sondern dass die Kinder und Enkelkinder eben diese Tradition aufrecht erhalten frei nach dem Motto Tradition ist nicht das Bewahren und Halten der Asche, sondern die Weitergabe der Fackel.

Autorin: Was die Zuschauer morgen bei der Deutschland Premiere des Stücks „Tango -

die Kunst zu überleben“ in der Bonner Kreuzkirche erwartet:

O-Ton: Die Zuschauer erwartet auf jeden Fall ein kurzweiliger Abend. Ich glaube diese etwas mehr als eine Stunde fühlt sich nicht nach einer Stunde an, weil wir haben viel Tanz dabei, bisschen Tango natürlich, viele Geschichten über den Tango und auch ein Ausflug in ein Stückchen jüdische Welt, die zeigt, dass das eigentlich die Welt ist, die wir alle sowieso kennen. Macht gar nicht so einen Unterschied.

Oder O-Ton 2

Autorin: Bonn ist der Auftakt der Tournee. Gespielt wird auch in Köln, Wuppertal

und Dortmund. Siehe auch www. Tango -die- Kunst -zu- ueberleben. de