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Welturaufführung: Luther 500

Kirchenmusik in Petri

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Mit einer Welturaufführung kann das Festival "Utopie jetzt!" 2018 aufwarten: Die Jungen und Mädchen der Singschule präsentieren das Musiktheaterstück "Luther 500", das Dieter Schnebel noch kurz vor seinem Tod eigens für das Mülheimer Ensemble komponierte.

Am Samstag, den 17.11., findet um 17 Uhr die Welturaufführung des Stückes Luther 500 des kürzlich verstorbenen Komponisten Dieter Schnebel in der dafür extra umgeräumten Petrikirche in der Stadtmitte statt. Eine weitere Vorstellung wird am Sonntag, den 18.11., ebenfalls um 17 Uhr stattfinden.

Das von rund 30 Jugendlichen dargestellte Musiktheater Luther 500 bringt Leben und Wirken des großen Reformators musikalisch auf die Bühne. Die Inszenierung stellt Bezüge zur Lebenswelt von jungen Menschen von heute her. Außerdem wurden die Kinder und Jugendlichen in den künstlerischen Arbeitsprozess mit einbezogen. Nicht nur, dass der Avantgardist Schnebel Klänge jenseits der vertrauten Harmonien forderte und somit die Grenzen der Stimme erforschte, die Jugendlichen erstellten auch eigene Videos für Projektionen, konnten szenisch mitgestalten und bekamen einen Workshop in moderner Performancekunst. Die Mädchenkantorei, der Jungenchor und Solisten der Singschule an der Petrikirche werden bei dem anspruchsvollen Stück vom im Ruhrgebiet beheimateten Ensemble für Neue Musik, CRUSH, begleitet.

Verantwortlich für das visuelle Konzept und die Inszenierung sind Lidy Mouw und Mathias Kocks, die Visuals sind von Lou Raphael Mouw. Die musikalische Gesamtleitung hat Gijs Burger. Das experimentelle Musiktheaterstück für Sprecher, Stimmen und Instrumente wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, vom Landesmusikrat NRW, der Sparkasse Mülheim, dem Kulturbüro der Stadt Mülheim sowie großzügig vom Förderkreis für Kirchenmusik in der Petrikirche gefördert.

Dieter Schnebel war eine große Ausnahmegestalt unter den bedeutenden Komponisten nach 1945. Neben der Komposition wendete er sich auch der evangelischen Theologie zu und arbeitete zwei Jahrzehnte als Pfarrer und Lehrer, ehe er 1976 Professor für experimentelles Musiktheater in Berlin wurde. Doch nicht diese berufliche Zweigleisigkeit begründete seine Sonderstellung, sondern die intensive, lebenslange Auseinandersetzung mit geistlichen Themen in seiner Kunst, letztlich die Frage nach zeitgenössischer Musik im Raum Kirche. Am Pfingstsonntag 2018 verstarb Dieter Schnebel mit 88 Jahren überraschend und wird leider die Uraufführung eines seiner letzten großen Werke nicht mehr erleben können.

Karten im Vorverkauf für 12 € / ermäßigt 4 € sind jeweils mittwochs und freitags von 16:00 bis 18.00 Uhr im Petrikirchenhaus, Pastor-Barnstein-Platz 2, auf dem Kirchenhügel zu bekommen. Restkarten gibt es jeweils eine Stunde vor der Vorstellung in der Petrikirche.