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Kreissynode Bonn: Wahlen und Entscheidungen auf einen Blick

Evangelischer Kirchenkreis Bonn

Artikelbild Die neu gewählten im KSV und ihre Stellvertreter (v.l.): Dr. Jürgen Reifarth, Dorothea Geffert, Carsten Schneider, Superintendent Eckart Wüster, Jürgen Fielitz und Skriba Pfarrerin Dr. Wibke Janssen (Foto: Katrin Jürgensen) 
Neben Superintendent Eckart Wüster wurden drei weitere Vertreterinnen und Vertreter neu in den Kreissynodalvorstand gewählt. Dazu prägten inhaltliche Debatten die Tagung des Bonner Kirchenparlaments: Von der Flüchtlingsarbeit bis zur Krankenhausseelsorge.

Neue Skriba wurde Dr. Wibke Janssen, eine Pfarrerin mit reicher ökumenischer Erfahrung. Die promovierte Kirchengeschichtlerin erteilt Religionsunterricht an der katholischen Liebfrauenschule in der Bonner Südstadt. Ebenfalls breite Zustimmung erhielten die neu gewählten Synodalältesten Dr. Jürgen Reifarth und Jürgen Fielitz sowie ihre Stellvertreter, Dorothea Geffert und Carsten Schneider.

Im siebenköpfigen Kreissynodalvorstand sitzen immer drei Theologinnen und Theologen und vier Laien, die damit nach evangelischem Verständnis die Mehrheit in allen Leitungsgremien haben sollen. Alle vier Jahre werden die Hälfte der Plätze neu gewählt. Es gab dieses Jahr keine Gegenkandidaten. Mit großem Dank und viel Applaus für ihre langjährigen Tätigkeiten im KSV verabschiedeten sich Martina Baur-Schäfer und Henrich Fenner. (Zur Wiederwahl von Superintendent Wüster siehe hier)

 

Artikelbild Starkes Duo und zwei höchst fachkundige Expertinnen zur Flüchtlingshilfe (v.l.): Lena von Seggern von der Bonner Diakonie und Elena Link Viedma von der EMFA Bonn (Foto: J. Gerhardt) 

"Flüchtlingshilfe auf Augenhöhe"

Mit Spannung verfolgten die Synodalen aus den zwölf Kirchengemeinden aus Bonn, Alfter und Bornheim nicht nur die Wahlen, sondern auch die Vorstellung der beiden neuen Koordinatorinnen für Flüchtlingsarbeit. Die Kreissynode hatte dafür im vergangenen Jahr jeweils 40.000 Euro für 2016 und 2017 bereit gestellt. Elena Link Viedma, angesiedelt bei der Evangelischen Flüchtlings- und Migrationsarbeit Bonn (EMFA), sowie Lena von Seggern vom Diakonischen Werk Bonn und Region bestätigten den "immensen Beratungs- und Unterstützungsbedarf" der Ehrenamtlichen in der Flüchtlingsarbeit. 

Einzelfallhilfe überfordere viele Flüchtlingshelfer auf Dauer. "Wer einen Mensch intensiv persönlich betreut, bei Behördengängen begleitet, Schulhilfe gibt und vieles mehr, stößt irgendwann an seine eigenen Grenzen". Gerade, weil es absehbar sei, dass zwar weniger Flüchtlinge kämen, aber viele Flüchtlinge länger blieben, "brauchen wir verlässliche strukturelle Hilfe", erklärte Elena Link Viedma. "Langer Atem ist nötig" und dafür brauche es Entlastung, ergänzte Lena von Seggern. Ihre Arbeit ziele darum auch auf "Hilfe zur Selbsthilfe",  "Ich wünsche mir eine Begleitung der Flüchtlinge auf Augenhöhe und dass die Menschen selbst stärker aktiv werden können".

Breite Zustimmung in der Synode. Allerdings: Die Stelle bei der EMFA läuft 2017 bereits wieder aus, die bei der Bonner Diakonie 2019. Die Kirchengemeinden in Bonn und der Region, die sich ausnahmslos alle mit inzwischen Hunderten von Ehrenamtlichen engagieren, werden auf eine Fortsetzung der Arbeit ihrer Koordinatorinnen pochen. Das wurde auch ohne ausdrücklichen Beschluss der Synode schon jetzt deutlich. Denn auch Helfer brauchen Hilfe.

Artikelbild Einmütige Debatten prägten einmal mehr die Bonner Kreissynode (Foto: J. Gerhardt) 

Mehr Seelsorge in zwei Bonner Kliniken

Sehr einmütig sprach sich das Kirchenparlament auch für die Aufstockung der Pfarrstelle von Pfarrer Ralf Ramacher in der Krankenhausseelsorge aus, je zur Hälfte am Universitätsklinikum und der Rheinischen Landesklinik. Die Mehrkosten kann der Haushalt, einmal mehr von Susanne Eichhorn sehr transparent vorgestellt, gut verkraften. Er wird allen Planungen nach auch 2017 ausgeglichen sein.

Landessynode soll Ständigen Ausschuss „Christen und Juden“ erhalten

Die Landessynode fordert die Kreissynode auf, den Ständigen Ausschuss „Christen und Juden“ unbedingt zu erhalten. Es gehe darum, das Verhältnis zum Judentum weiterzuentwickeln, und auch um ein Zeichen gegen jede Form von Antisemitismus, erklärte der langjähirge Bonner Berufsschulpfarrer Siegfried Virgils, der den Antrag einbrachte. Daher müsse dieser über die rheinische Kirche hinaus so prägende Ausschuss der Landessynode mit seinem „besonderen Stellenwert und Einfluss“ trotz aller Neustrukturierungen in alter Form erhalten bleiben, heißt es in einem einstimmig gefassten Beschluss der Bonner Synode an die Landessynode.

Kreiskantor ab sofort vergütet

Die Bonner Synode beschloss zudem – als letzter Kirchenkreis in der rheinischen Landeskirche – auch den Kreiskantor zu vergüten. Die bislang in Bonn nur ehrenamtlich von einem Kirchenmusiker versehene Arbeit soll ab sofort mit drei Stunden pro Woche bezahlt werden. Das Kreiskantorat übernimmt der Kantor der Friedenskirche in Bonn-Kessenich Johannes Pflüger.

Ausblick auf den Reformationstag 2017 gemeinsam im Telekom Dome zur großen "Reformationsgala"

Zum Auftakt der Tagung am Samstag informierten vom Nachbarkirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel Superintendent Mathias Mölleken und Pfarrer Siegfried Eckert  über den Stand der gemeinsamen Planungen zum 31. Oktober 2017. Am Tag genau, als Martin Luther vor dann genau 500 Jahren seine epochalen Thesen wider den Ablasshandel an das Tor der Schlosskirche zu Wittenberg schlug, steigt eine einzigartige "Reformationsgala" im Bonner Telekom Dome. Ein munteres Programm im Mix von Musik und Talk, Andacht und Fest mit prominenten Protestanten wie Eckart von Hirschhausen und Präses Manfred Rekowski, aber auch bekannten Katholiken wie Pater Anselm Grün. Der WDR plant eine Aufzeichnung. Ab sofort gibt es Karten für die bundesweit wohl größte Veranstaltung zum Reformationsjubiläum an diesem Abend bei Bonn-Ticket (Weitere Infos hier).