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14.11.2022

„Kirche zwischen Marke, Nachricht und Like“ – Videotipps

Hier finden Sie drei „Video-Schätze“ aus unserem Archiv.

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Wie kann der Auftrag, öffentlich Kirche zu sein und christliche Positionen in Debatten einzubringen, auf digitalen Plattformen gut umgesetzt werden? Was kann Kirche von säkularen Medien lernen? Und vor allem: Welche ethischen Herausforderungen gibt es? Um Fragen wie diese ging es am 3. November 2021 bei der Tagung „Kirche zwischen Marke, Nachricht und Like“, die in Köln und online stattfand. Hella Blum, bis April 2021 Studienleiterin an der Evangelischen Akademie im Rheinland, hat die...

Wie kann der Auftrag, öffentlich Kirche zu sein und christliche Positionen in Debatten einzubringen, auf digitalen Plattformen gut umgesetzt werden? Was kann Kirche von säkularen Medien lernen? Und vor allem: Welche ethischen Herausforderungen gibt es?

Um Fragen wie diese ging es am 3. November 2021 bei der Tagung „Kirche zwischen Marke, Nachricht und Like“, die in Köln und online stattfand. Hella Blum, bis April 2021 Studienleiterin an der Evangelischen Akademie im Rheinland, hat die Tagung mitorganisiert.

Die Veranstaltung war ein gemeinsames Angebot der Evangelischen Akademie im Rheinland, der Stabsstelle Kommunikation und Medien der Evangelischen Kirche im Rheinland und der Melanchthon-Akademie Köln.

 

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Sabine Rückert über den ZEIT-Podcast „Unter Pfarrerstöchtern“

Ein Gespräch des evangelischen Theologen Dr. Florian Höhne mit Sabine Rückert, stellvertretende Chefredakteurin DIE ZEIT. „Über die Bibel kann man sich wunderbar unterhalten“, sagt Sabine Rückert. Seit Dezember 2019 macht sie das zusammen mit ihrer Schwester, der Theologie-Professorin Dr. Johanna Haberer, in dem ZEIT-Podcast „Unter Pfarrerstöchtern“. „Wir erzählen nicht biblische Geschichten, sondern die ganze Bibel, von der Schöpfung bis zur Offenbarung“, erklärt die Journalistin das Konzept. Auch trockene Passagen und Gesetzestexte sparen sie nicht aus. Damit unterscheide sich der Podcast von vielen anderen Formaten. Das Konzept geht auf: Die beiden Schwestern erreichen ein buntes Publikum, Gläubige ebenso wie Atheisten. Ihr Podcast sei ein Anstoß zum Nachdenken.

 

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YEET! Christliche Sinnfluencer:innen in Social Media. Impuls von Lilith Becker

„Es gibt die Erwartung, dass die Kirche die Menschen bei der Sinnsuche begleitet“, sagt Lilith Becker, Leiterin des evangelischen Contentnetzwerks Yeet. Authentizität und Glaubwürdigkeit sind dabei ebenso wichtig wie die Möglichkeit zur Begegnung im (digitalen) Alltag. In ihrem Impuls stellt Lilith Becker vor, wie Yeet und seine Mitglieder dazu einen Beitrag leisten.

Die meisten der Mitglieder sind Pfarrerinnen und Pfarrer, Diakoninnen und Diakone oder Theologiestudierende aus unterschiedlichen Landeskirchen und Initiativen. Sie sind aktiv und ansprechbar auf ihren Social-Media-Kanälen. Jede und jeder von ihnen setzt dabei seine eigenen Akzente, hat theologische oder gesellschaftliche Themen, die ihr oder ihm persönlich am Herzen liegen. Doch alle zeigen sich „als Glaubende, als Zweifelnde, als Menschen, die nicht immer sofort die richtige Antwort haben.“ Die meisten machen das ehrenamtlich. Für Ihre Followerinnen und Follower sind sie „Seelorgende und Ratgebende, Lebensbegleiter, Vorbilder im christlichen Glauben, Botschafter der Gemeinschaft, Pioniere“, erklärt Lilith Becker das Engagement dieser Sinnfluencer:innen.

Die Mitglieder sind verbunden im Contentnetzwerk Yeet, dessen Namen sich aus einem freudigen „Yes“ ableitet. Das 2020 vom Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik ins Leben gerufene Netzwerk will die Vielfalt christlicher Praxis und christlicher Stimmen sichtbar machen und vor allem jüngere Menschen erreichen. Um die Aufnahme ins Netzwerk können sich Creator:innen mit eigenem Kanal bewerben.

Die Redaktion von Yeet unterstützt die Mitglieder z.B. bei der Weiterentwicklung ihrer Formate und stärkt den Austausch in dem auf Wachstum ausgelegten Netzwerk. Die redaktionelle Verantwortung für die Inhalte liegt jedoch bei den Sinnfluencer:innen selbst.

 

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TikTok und Kirche? 11 Millionen Möglichkeiten. Oliver Münch berichtet.

„Es kommt alles, was Menschen mit Kirche verbinden, unvermittelt auf dich zu.“ So fasst Oliver Münch, Diakon in Breisach, seine bisherigen Erfahrungen auf TikTok zusammen. Münch und seine Kollegin Gianna Baier haben auf dem sozialen Netzwerk im Juli 2021 den Kanal @kirchemalanders gestartet. „Einfach mal machen“ war ihre Devise am Anfang. Sie wollten die rasant wachsende Videoplattform und die überwiegend junge Community dort kennenlernen.

Ihr Erkennungszeichen auf dem Kanal ist die „Kirchenkluft“, Diana trägt Talar, Oliver ein Collarhemd. In Ihren Videos spielen sie mit den Trends auf TikTok und bringen sie mit kirchlichen Themen zusammen – ein Überraschungseffekt für viele aus der jungen Community, die mit üblichen kirchlichen Angeboten oft wenig anfangen können und bei denen Kirche eher als „verstaubt“ gilt. Dabei seien die Videos alles, aber nicht perfekt, sagt Oliver Münch, denn die Gemeindearbeit lässt dafür nur wenig Zeit; ihr Engagement auf TikTok ist „on top“.

Mit ihren Videos haben sie Erfolg: Bereits im ersten Vierteljahr gingen einige ihrer Videos viral. Ihr Tanzvideo „Wenn du den Gottesdienst richtig gerockt hast“ wurde in rund einem Vierteljahr 240.000-mal angesehen. Über diesen Erfolg waren Gianna Baier und Oliver Münch selbst überrascht und das hat sie motiviert, weiterzumachen.

Die Videos werden nicht nur gelikt und geteilt, sondern auch lebhaft kommentiert; User:innen sprechen häufig Themen wie sexuellen Missbrauch durch kirchliche Amtsträger oder den Umgang mit Homosexualität in der Kirche an. Gianna Baier und Oliver Münch antworten auf jeden Kommentar. Für sie ist das eine Chance, ins Gespräch zu kommen und Beziehungen jenseits der Kerngemeinde aufzubauen. „Hätten Sie mich vor drei Monaten gefragt, hätte ich gesagt: TikTok – never ever.“ Das hat sich geändert. Für Gianna Baier und Oliver Münch ist TikTok heute ein guter Weg, „raus aus der Kirchenbubble“ zu kommen und Kirche für Gespräche zu öffnen.