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20.06.2019

Jeremias Vertrauen

Kirche in WDR3 | 20.06.2019 | 00:00 Uhr

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Kirche in WDR3 | Mahn

Autor: Guten Morgen! Kennen Sie Jeremia? Den Propheten aus der Bibel. Ein richtiger Krimi wird dort erzählt. Immer wieder verkündet Jeremia dem König und dem Volk Unheil und ihren Untergang. So macht er sich keine Freunde und muss um sein Leben fürchten. Gleich mehrmals will man ihm an den Kragen. Spannend. Meint auch Pfarrer Manuel Schilling: O-Ton Schilling: Ich habe schon als Kind die Geschichten des Jeremia geliebt. Die Jeremia-Geschichte selber ist eine der eindrucksvollsten in der Bibel und zu Unrecht völlig unbekannt. Autor: Deshalb will Pfarrer Schilling mit Kirchenmusikerin Anna Somogyi den Propheten Jeremia bekannter machen. Und dabei kommt ihnen die Unbekanntheit gewissermaßen zur Hilfe. O-Ton Schilling: Das war für uns die große Chance, denn kein Mensch hat das bis jetzt künstlerisch bearbeitet. Wir haben das dann gemeinsam beschlossen, dass wir ein Oratorium als Szenisches Oratorium entwickeln. Autor: Ein Oratorium soll es werden. So wie man es von Weihnachten oder der Passionszeit kennt. Eine Geschichte aus der Bibel - in Musik übersetzt. Musik kann dem teilweise schwierigen Jeremia-Text eine gewisse Leichtigkeit geben. So ein Oratorium ist gewissermaßen Gottesdienst für die Ohren, wie Kirchenmusikerin Anna Somogyi sagt: O-Ton Somogyi: Ich würde das so formulieren, Musik ist ein Mittel der Verkündigung. Und zwar ein sehr wichtiges Mittel. Also mit Musik erreicht man manchmal bei Leuten viel mehr also ohne. Autor: Pfarrer Schilling kann für das Projekt viele Menschen gewinnen. Genau diese Zusammenarbeit unterschiedlicher Personengruppen ist ein entscheidendes Merkmal dieses Projektes, sagt der Mindener Pfarrer. Studenten treffen Kinder. Professioneller klassischer Chorklang trifft den Jugendchor der Gemeinde. Theater trifft Musik. Hochkultur trifft Popkultur. Und alle verbindet die Leidenschaft zur Musik.Johanna, Helene und Tim singen im Jugendchor der Gemeinde Minden. Musik ist für sie ein ganz wichtiger Teil von Gottesdienst und Kirche. O-Ton-Collage Johanna, Helene, Tim: (Johanna) Ich finde es schön, wenn man sich beim Singen einfach öffnen kann. (Helene) Ich finde das eigentlich ganz schön, dass man sich dann auch mal was Anderes außer sitzen und immer so die Predigten und so anhören sollen. Und auch mal selber was zu singen oder sowas. Und das befreit dann auch finde ich ein bisschen. (Tim) Ich finde, dass die Lieder im Gottesdienst die Geschichte in der Bibel erklären indem man es singt. Und nicht indem jemand es stumpf vorliest, sondern auch mit anderen Tönen oder sowas. Autor: Begeistert machen alle mit beim Jeremia-Oratorium. Es wird heute beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund aufgeführt. Für Pfarrer Manuel Schilling ist es die Botschaft des Jeremia, die er weitergeben möchte. O-Ton Schilling: Das Vertrauen auf Gott zu behalten und gleichzeitig die Probleme unserer Zeit nüchtern zu benennen. Dafür auch Widerstand und Misserfolg einzukalkulieren und auf sich zu nehmen. Das alles mit der Hoffnung, dass Gott letztlich die Geschichte zum Guten wendet. Auch mit Gott zu streiten. Ihm den eigenen Widerstand zu präsentieren, in der Hoffnung, dass er hört. Das ist für mich Vertrauen und davon redet ja auch das Motto des evangelischen Kirchentages. Autor: Und darum passt das Stück perfekt auf den Kirchentag nach Dortmund. Heute Abend um 20:00 Uhr wird es in der Stiftskirche St. Clara in Dortmund-Hörde ausgeführt. 

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