30.11.2021

Adventskalender

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Kirche in WDR2 | Vogt

Hörbuch: Track 1, 14 & 24aus dem Hörbuch: „Früher war mehr Weihnachten“, Interpret & Texter: Horst Evers, Argon-Verlag GmbH, Berlin, ISBN: 978-3-8398-1662-2.

Autor: Morgen ist der 1. Dezember und dann wird in vielen Haushalten wieder das erste Türchen am Adventskalender geöffnet. Gegebenenfalls auch an mehreren. Wie beim Kabarettisten Horst Evers. Dessen Tochter hat nämlich gleich fünf Adventskalender zu bewältigen.

O-Ton: Zwei von den Großeltern, ein selbst gebastelter aus dem Hort, einer vom Patenonkel und der fünfte - ja, von dem weiß eigentlich keiner so genau, wie der überhaupt in unseren Haushalt gekommen ist.

Autor: Die Masse an Schokolade, die dieses Kind verkraften muss, ist also erheblich. Das ist sicher nicht gesund. Aber es geht noch viel schlimmer, wie Horst Evers während eines Besuchs bei seinem Freund Rüdiger feststellt. Denn der hat neben seinem Fernseher eine Flasche Wodka stehen, auf die er eine Reihe Striche gemalt hat. Natürlich fragt Horst Evers, wozu das gut sein soll. Die Antwort lautet:

O-Ton: „Rate mal!“

„Ich hab‘ keine Ahnung.“

Autor: Sein Freund Rüdiger versucht es erst noch mit einem gezielten Hinweis. Aber der hilft Horst Evers auch nicht weiter.

O-Ton: Weshalb er’s mir dann doch einfach verraten muss:„Das ist sozusagen mein Adventskalender!“

Autor: Rüdiger ist ganz stolz auf seine Kreation. Horst Evers dagegen ist eher irritiert:

O-Ton: „Hm. Bei so einer durchsichtigen Flasche ist dann aber mal von Tag zu Tag nicht sehr viel Überraschung!“

„Auch nicht viel weniger als beim Schokoladenadventskalender.“

Autor: Weniger durchsichtig, aber ähnlich ungesund ist der Adventskalender, den Horst Evers mal in seiner Studentenzeit bekommen hat.

O-Ton: Mein damaliger Mitbewohner und alter Jugendfreund Markus hat ihn mir gebastelt. 24 kleine Säckchen und in jedem steckte ein liebevoll handgedrehter Joint.

Autor: Dieser Adventskalender dürfte nicht nur dem Magen eine Menge Probleme bereitet haben. Tatsächlich hat laut Überlieferung so ziemlich alles ausgesetzt, was normalerweise Körper und Geist am Laufen hält.

O-Ton: Ich habe offen gestanden nicht mehr sehr viele Erinnerungen an diese Zeit.

Autor: Das allerdings ist schade. Denn die Adventszeit lebt ja gerade von Erinnerungen. Nicht nur an die Zeit, wo wir jung waren. Sondern vor allem an die Geburt Jesu. Auf die wir uns in diesen Tagen vorbereiten. Und deren Botschaft nach wie vor gilt - trotz allem Essen, Trinken und was sonst an Konsum im Moment die Oberhand gewinnt. Mitten in all dem drin will Gott uns nach wie vor zeigen: Ich bin für dich da. In deinem Leben, in deinem Alltag und auch in dieser Adventszeit.

Wenn wir diese Botschaft in den nächsten Wochen an uns heranlassen, dann werden wir im Nachhinein feststellen:

O-Ton: Am Ende hatten alle ein schönes Weihnachtsfest.

Redaktion: Pfarrerin Sabine Steinwender-Schnitzius

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