18.02.2018

Erstmals „Marie-Kahle-Preis“ in Bonn vergeben

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Die Kirchenkreise Bonn und Bad Godesberg-Voreifel haben gemeinsam mit dem Diakonischen Werk Bonn und Region in Bonn erstmalig den Marie-Kahle-Preis vergeben. Es war eine denkwürdige wie fröhliche Feierv und damit ein starkes Zeichen in die Gesellschaft.

Der Marie-Kahle-Preis zeichnet beispielhafte, ehrenamtliche Projekte der evangelischen und ökumenischen Flüchtlingshilfe aus und wird unterstützt von rheinischen Landekirche.

„Hilfe für geflüchtete Menschen bleibt in den nächsten Jahren eine der ganz großen Aufgaben für unsere Gesellschaft“, erklärte der Bonner Superintendent Eckart Wüster bei der festlichen Preisverleihung im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. „Wir Kirchen werden dazu auch weiterhin den dafür nötigen langen Atem beitragen“, sagte Mathias Mölken, Superintendent von Bad Godesberg-Voreifel. Die Bonner Integrationsbeauftragte Coletta Manemann, die zur fünfköpfigen Auswahljury gehörte, lobte ausdrücklich das breite Engagement der Kirchen in den Flüchtlingshilfe. „Hinter der Unterstützung der Kirchen steht eine klare Haltung" und das mache sie so wichtig als Position gegen Hass und Fremdenfeindlichkeit.

Die ersten beiden Preisträger ökumenische Projekte

Erster Preisträger in der Kategorie „Begegnung auf Augenhöhe“ ist das Projekt „Internationaler Garten Oedekoven“, ein ökumenischen Projekt in Kooperation mit einem Kleingartenverein, in dem Geflüchtete gemeinsam mit Einheimischen einen Garten bewirtschaften. Preisträger in der Kategorie „Innovative Alltagshilfe“ ist der ebenfalls ökumenische Arbeitskreis „Asyl und Zuflucht“, der in Bonn-Endenich bereits mehr als 75 Umzüge aus Flüchtlingsunterkünften in privaten Wohnraum organisiert hat.

In einer dritten Kategorie „Religion verbindet“ wurden zudem sieben Begegnungscafés in Bonn und der Region ausgezeichnet. Insgesamt hatten sich mehr als 30 Projekte für diesen mit 2.100 Euro dotierten Preis beworben. Er ist benannt nach Marie Kahle, einer Bonner Bürgerin die sich zur Zeit des Nationalsozialismus für Juden eingesetzt hatte und aus Deutschland fliehen musste.

Das große Echo auf die Ausschreibung und die eindrucksvolle Stimmung am Festakt ermuntern Kirchenkreise und die Bonner Diakonie den Preis in Zukunft wieder zu verleihen, erklärte Diakoniegeschäftfsührer Ulrich Hamacher: „Flüchtlingshilfe braucht weiterhin unsere Unterstützung und auch die öffentliche Wertschätzung."

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