13.02.2021

Mit dem Herzen

Gutes fügt sich. An diesem Sonntag wieder einmal der Valentinstag und Karneval. Was liegt da näher, als am Tag der Liebenden und Blumen in Erinnerung an den legendären heiligen Valentin eines der schönsten Karnevalslieder anzustimmen: „Mir schenke der Ahl e paar Blömcher“.
Artikelbild Rosengabe mit Dank und Wertschätzung: Jede Blume trägt auch eine Botschaft (Foto aus der Lutherkirche Bonn: Christian Oeser)

Die Dankeshymne auf die alte Dame, die so selbstverständlich herzlich ihren wenigen Reichtum mit anderen teilt. Der erste große Hit des Kölner Liedgutschöpfers Hans Knipp („Mer lasse den Dom in Kölle“) aus dem Jahr 1968. Ein wenig klingt noch die harte Nachkriegszeit an.

 

Die zarte Schunkelode ist für mich so etwas wie „Evangelium op Kölsch“. Mit dem Lied verbinde ich die Bibelgeschichte „Vom Scherflein der Witwe“ (Lukas 21, 1-4). Von der Frau, die gibt, auch wenn sie selbst nur wenig hat, und damit ungleich mehr als alle Reichen, wie Jesus ausdrücklich betont. Die Botschaft ist: Wie viel mehr ist es wert, wenn ich nicht nur von meinem Überfluss gebe, sondern wirklich etwas von mir selbst!

 

Ob Jesus der Witwe damals Blumen für ihr Fensterbrett geschenkt hat, so wie in dem Karnevalslied gewünscht, ist nicht überliefert. Es hätte gepasst. Denn es geht auch Jesus darum den Dank für Menschen, die so handeln, öffentlich zu machen. Blumen sagen mehr als viele Worte und die Nachbarn sollen es gerne sehen da auf dem Balkon, auf dem Fensterbrett.

 

Auch wenn der Karneval dieses Jahr so anders sein wird, so stiller und leiser. Das können wir auch: Blumen schenken zum Dank, dass jemand, Mann oder Frau, mehr von sich gibt als üblich. Das muss nicht nur Geld sein, auch Zeit, Liebe, Fürsorge ... Wo das geschieht, verändert sich die Welt auf wunderbare Weise. Entscheidend nur: Es soll „vun Hätze“ (von Herzen) kommen!

Joachim Gerhardt

Artikelbild Kölnische/Bonner Rundschau

Geistlicher Impuls zum Sonntag

Joachim Gerhardt, Pfarrer an der Bonner Lutherkirche und Pressesprecher des Kirchenkreises Bonn, schreibt alle drei Wochen das „Wort zum Sonntag" in der Gesamtausgabe der Kölnischen/Bonner Rundschau, auf Seite 4 in der der großen Tageszeitung in der Köln-/Bonner Region. Hier erfahren Sie mehr: www.rundschau-online.de

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