Ecce Homo - Der verletzliche Mensch
„Ecce homo“ – der berühmte Ausruf des römischen Prokurators Pontius Pilatus im Prozess gegen Jesus von Nazareth weist auf den gefolterten Wanderprediger: Seht, welch ein Mensch!
Wird die Würde des Menschen gerade in seiner Verletzlichkeit sichtbar?
Liegt hier der Ansatz zu einer ganz besonderen
Anthropologie, die die Würde des Menschen gerade in seiner
Verletzlichkeit sichtbar werden lässt? Diese These fordert uns heraus,
denn gerne sehen wir uns als unangreifbar. Doch wie gehen wir mit einer
solchen Menschensicht um?
Eine Spurensuche in der Kunst, der Literatur, im Fernsehfilm ebenso wie in Medizin und Seelsorge
Die Veranstaltungsreihe befragt dazu sehr
unterschiedliche Genres. Es gibt viele Orte in unserer Gesellschaft, an denen
der verletzliche Mensch im Zentrum steht. So fragen wir nach dem
verletzlichen Menschen in der bildenden Kunst, in der Literatur, im
Fernsehfilm – aber auch in der Medizin und in der Seelsorge. Die
Veranstaltungen bieten eine bestimmte Sicht auf den Menschen und laden zu Diskussionen ein.
Die Veranstaltungsreihe ist eine Kooperation des Evangelischen Forums Bonn, des Katholischen Bildungswerks Bonn und der Evangelischen Akademie im Rheinland.
Erster Abend:
Mittwoch, 6. Juli 2016, um 19.00 Uhr im Kunstmuseum Bonn
Friedrich-Ebert-Allee 2, 53113 Bonn
Dieser erste Abend widmet sich der Frage nach dem Menschenbild/den
Menschenbildern in der zeitgenössischen Kunst. Eine thematische Führung
durch die Sammlung des Bonner Kunstmuseums bildet die Grundlage für die
anschließende Diskussion mit dem stellvertretenden Direktor des
Kunstmuseums, Dr. Christoph Schreier.
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Zweiter Abend:
Montag, 29. August 2016, um 19.00 Uhr im Haus der Evangelischen Kirche
Adenauerallee 37, 53113 Bonn
Der Schweizer Autor Peter Stamm wird aus seinem Roman „Weit über das Land“ lesen,
der die Geschichte eines Mannes erzählt, der unvermittelt Frau, Kinder,
Heimat verlässt und einer einfachen Frage nachgeht: der nach dem
eigenen Leben. Die Kunst Peter Stamms, zarte Figuren zu zeichnen, die
uns in ihrer Verletzlichkeit entgegentreten, beschreibt der
Tagesspiegel: „Der einfache Schmerz ist oft der beißendste (...) Der
Schweizer Schriftsteller Peter Stamm weiß diesen Schmerz meisterhaft
in Szene zu setzen.“
Dritter Abend:
Mittwoch, 14. September 2016, um 19.00 Uhr im Haus der Evangelischen Kirche
Adenauerallee 37, 53113 Bonn
Das Genre des Fernsehkrimis wie auch die heutige Medizin werden den Rahmen einer Diskussionsrunde
bilden, an der neben einem Bonner Chirurgen u.a. auch Dr. Joe Bausch teilnehmen wird. Er ist den meisten durch seine Rolle als Pathologe im Kölner Tatort bekannt, im realen Leben aber auch als
Arzt in einer Justizvollzugsanstalt tätig.
Vierter Abend:
im März 2017
Eine Veranstaltung mit dem bekannten Theologen, Autor und Seelsorger Tomáš Halík aus Prag (angefragt), der sich intensiv mit den Herausforderungen moderner Seelsorge beschäftigt hat. Dabei geht es um die Frage: Verletzungen sind in unserer Gesellschaft sind mannigfaltig und bei weitem nicht immer sichtbar. Welche Rolle kann da die Seelsorge spielen?
Begleitprogramm
- Aufführung: "fremdKörper"
14., 16. und 17. September 2016, um 19.30 Uhr
Kirche St. Helena, Bornheimer Straße 130, 53119 Bonn
Begleitend zu den Vortrags- und Gesprächsveranstaltungen wird das fringe Ensemble unter der Regie von Frank Heuel und mit dokumentarischen Texten von Lothar Kittstein das Stück „fremdKörper“ spielen:
Eine Prostituierte wartet in ihrer Eigentumswohnung auf Kundschaft. Ein Obdachloser wartet in der Unterführung am Bahnhof auf das Ende der Nacht. Ein Bodybuilder steht auf der Bühne und erwartet das Urteil der Jury.
Drei wahre Geschichten aus Bonn – drei grundverschiedene Lebensentwürfe, aus denen ein theatrales Mosaik menschlicher Sehnsüchte, Ängste und Obsessionen entsteht. In ihrem Brennpunkt stets: der menschliche Körper, sein unerschöpflicher Drang zur Lust, zur Leistung und zum Leiden, seine Fragilität und erstaunliche Widerständigkeit.
Eine Passions-Geschichte zwischen Schmerz und Erlösung.
- Andreas Reichelin: Fastentuch in der Kirche St. Helena
Fastenzeit 2017
Kirche St. Helena, Bornheimer Straße 130, 53119 Bonn
In der Fastenzeit 2017wird der Künstler Andreas Reichel in der Kirche St. Helena ein großformatiges Fastentuch ausstellen (5x10m). Neben Essig und Galle wurde für die Anfertigung des Fastentuches auch Menschenblut benutzt. Die so entstehende „Farbe“ rinnt in vielen Tropf- und Fließspuren herunter. Es wird Gelegenheit zum Gespräch mit dem Künstler zu den kunst- und kirchengeschichtlichen Hintergründen dieser provokanten Installation geben.
Das Programm ist am Schluss dieses Artikels zum Abruf bereit gestellt.
Kontakt:
Dr. Frank Vogelsang
Tel. 0228 47 98 98 -51
Mail an Dr. Frank Vogelsang
Direktionssekretariat:
Margit Korsch
Tel.: 0228 47 98 98 - 50
Mail an Margit Korsch
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