KiTa Neubau in Daressalam mit Mülheimer Unterstützung

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Einen kleinen KiTa-Neubau haben die Mülheimer Kirchenpartenr in Daressalam nun fertiggestellt. Die KiTa gehört zum "Binti Mama"-Projekt, für Teenager, die ungewollt schwanger wurden. Bau und Ausstattung hat der Mülheimer Kirchenkreis unterstützt.

Über gute Nachrichten aus Daressalam freuen sich die Mülheimer Partner vom Evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr. Die Kirchenpartner in der tansanischen Großstadt berichten von guten Baufortschritten bei ihrem neuen Kindergarten für das „Binti Mama“-Projekt: Ein Gebäude, in dem künftig Vier- bis Sechsjährige spielen, ist nun fertig gestellt. Der Kindergartenbau wird auch durch Spenden aus Mülheim unterstützt, zusätzlich konnten die Kirchenpartner mit einem gemeinsamen Antrag eine Förderung durch das evangelische Entwicklungswerk Brot für die Welt erreichen.

Das Binti Mama (junge Mütter) Projekt unterstützt junge Frauen, die als Teenager ungewollt schwanger werden. Sie dürfen ihre Schulausbildung nicht fortsetzen und verlieren oft die Unterstützung ihrer Herkunftsfamilien. Im Projekt unterstützen sich die Frauen gegenseitig und bekommen Hilfe von Sozialarbeiterin Mwamini Chuma. Ein wichtiges Ziel dabei: Berufliche Fähigkeiten auszubauen, um finanziell möglichst auf eigenen Beinen stehen zu können. Damit die Mütter im Projekt sich als Gärtnerin, Schneiderin, in der Fischerei oder Hotellerie fortbilden können, brauchen sie eine Kinderbetreuung. Mit 30 bis 35 Plätzen für Vier- bis Sechsjährige und einer Gruppe mit zehn Plätzen für Dreijährige soll der Kindergarten im Frühjahr seine Türen öffnen. Die kleineren Kinder kommen in einem bestehenden einfachen Gebäude unter, das nun modernisiert wurde und auch eine Küche beherbergt. Für die größeren Kinder wurde im August ein Neubau begonnen und nun fertiggestellt, hier gibt es neben dem Gruppenraum auch noch ein Büro. Die Näherei des Binti Mama Projekts bekommt auch ein eigenes kleines Haus, das sich noch im Bau befindet.

Mit der 3100 Euro-Unterstützung von Brot für die Welt wird nun Ausstattung für die KiTa finanziert: Spielgeräte für das Außengelände ebenso wie Tische und Stühle für die Gruppenräume, Matratzen zum Schlafen und Geschirr und Töpfe für die Küche. Im Dezember hatte der Kreissynodalvorstand des Kirchenkreises An der Ruhr bereits eine 3000-Euro-Spende aus Mitteln für die Partnerschaftsarbeit freigegeben, dieses Geld war in den Bau eingeflossen.

Die neue KiTa liegt am nördlichen Rand von Daressalam im Stadtteil Mabwepande. In die Innenstadt sind es rund vierzig Kilometer, die Autofahrt dauert auch bei guten Verkehrsverhältnissen über eine Stunde. Auch deshalb ist die Vernetzung mit der unmittelbaren Nachbarschaft wichtig für die neue KiTa. Sie wird auch offen für Kinder aus dem Stadtteil sein, sie müssen einen höheren Beitrag zahlen als die Mütter aus dem Projekt. Mit der Lokalpolitik in Mabwepande sind die Akteurinnen in regelmäßigen Kontakt. Ganz praktisch hält Sozialarbeiterin Mwamini Chuma die Fäden zusammen, sie hat das Binti Mama Projekt aufgebaut und von Beginn an begleitet. Mit einer Partnerschaftsdelegation war sie 2016 in Mülheim zu Besuch und wurde im gleichen Jahr mit dem Hoffnungspreis des Kirchenkreises An der Ruhr ausgezeichnet.

Archivbild: Partnerschaftsbesuch im Binti Mama Projekt 2018

Die kirchliche Arbeit von, mit und für Frauen ist eines der Schwerpunktthemen der Kirchenpartnerschaft mit dem Northern District der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Daressalam. 2012 und 2014 fanden wechselseitige Besuche zu diesem Thema statt. 2018 war eine Mülheimer Delegation in Daressalam zu Gast und hat auch das Binti Mama Projekt im Mabwepande besucht. Der für 2020 geplante Rückbesuch der tansanischen Partner in Mülheim musste wegen der Corona-Pandemie vorerst aufgeschoben werden. Die Partnerschaft des Evangelischen Kirchenkreises An der Ruhr mit dem Northern District der East and Costal Diocese der Evangelisch-Lutherischen Kirche (ELCT) in Tansania besteht seit 2008.

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