Kontakt | Impressum

Links zur Aggregation:

Metadaten:

Gesichter der Hoffnung

Segen für die Fluthilfe-Teams: Claudia Müller-Bück und Ulrich Christenn. Foto: Uta Garbisch Segen für die Fluthilfe-Teams: Claudia Müller-Bück und Ulrich Christenn. Foto: Uta Garbisch 
Vor zwei Jahren haben sie begonnen, die elf Teams der Hochwasserhilfe. Wie in Euskirchen und der Voreifel haben sie direkt an der Flutlinie gestanden, haben Menschen begleitet, Hilfe vermittelt. Jetzt wechseln einige in andere Arbeitsbereiche, andere bleiben an den Orten zur weiteren Unterstützung. Am Freitag trafen sich viele der Team-Mitglieder in der Rheinbacher Gnadenkirche, um […]

Vor zwei Jahren haben sie begonnen, die elf Teams der Hochwasserhilfe. Wie in Euskirchen und der Voreifel haben sie direkt an der Flutlinie gestanden, haben Menschen begleitet, Hilfe vermittelt. Jetzt wechseln einige in andere Arbeitsbereiche, andere bleiben an den Orten zur weiteren Unterstützung. Am Freitag trafen sich viele der Team-Mitglieder in der Rheinbacher Gnadenkirche, um Rückblick zu halten.

„Wir erinnern uns an Weinen und Lachen, an Wege, die wir gegangen sind und wir denken an die Wege, die vor uns liegen“, .sagte Pfarrerin und Superintendentin Claudia Müller-Bück, die bis Sommer 2022 selbst zum Team der Hochwasserhilfe in der Voreifel gehörte. Sie lud die Gottesdienst-Besucher:innen ein, einen kleinen Weg durch die Kirche zu machen. An vier Stationen ging es um Klage, Rückblick, Dank und Bitte. Dort konnte man einen Stein, eine Rose, Sand, oder ein Licht ablegen, und so im eigenen Tempo zurückblicken und nach vorn schauen. Denn: „In allem Schweren gab es gute und schöne Momente, die uns selbst gestärkt haben, in denen wir anderen Stärke sein konnten“, so Müller-Bück.

Nach der Sintflut geht es weiter

Ulrich Christenn predigte. Foto: Uta Garbisch

In seiner Predigt setzte sich Ulrich Christenn von der Diakonie RWL mit der Ambivalenz von Wasser auseinander, zum Beispiel in christlichen Liedern. Kann man das noch singen, fragte der Pfarrer, der die Arbeit der Hochwasserhilfe für die Diakonie-Katastrophenhilfe begleitet und koordiniert hat. Angesichts des menschengemachten Klimawandels plädierte er für Umdenken: „Wir brauchen ein anderes Verhalten, zum Wohle der Menschen und der Natur.“ Christenn erzählte die biblische Geschichte von Sintflut. Auch hier zerstört das Wasser fast alles Leben. Aber am Ende erscheint der Regenbogen und macht den Menschen seit Tausenden Jahren Hoffnung. „Nach der Sintflut geht es weiter, der Regenbogen steht dafür“, so Christenn.

Wir konnten viel ausprobieren

Vizepräses Christoph Pistorius von der Rheinischen Landeskirche dankte den Fluthilfe-Teams von Ahrbrück bis Hagen. „Ihre blauen Jacken und T-Shirts der Katastrophenhilfe wurden bald zum Türöffner und zum Erkennungszeichen verlässlicher und kompetenter Hilfe. Aber noch wichtiger: Sie selbst wurden für die Menschen an Ahr, Erft, Urft, Inde und Kyll der Hoffnung Gesicht.“

Zum Schluss noch ein persönlicher Segen für alle. Foto: Uta Garbisch

Eines dieser Gesichter ist Beate Krugel, die das Mobile Fluthilfeteam in der Voreifel für die Diakonie Bonn und Region leitet. „Ich bedanke mich bei den Menschen, die wir immer wieder ansprechen, ob sie Hilfe brauchen, für ihre Offenheit. Sie lassen uns – auch notgedrungen – in ihre Häuser und manchmal auch noch ein Stück näher ran.“

Sie dankt auch der Diakonie RWL und Katastrophenhilfe, dass sie einen Rahmen vorgeben, es aber auch immer ein offenes Ohr gebe für Bedarfe, die nicht in den Rahmen passen. „Und so frei in meiner Arbeit, wie ich Hilfe anbieten und geben kann, war ich lange nicht. Wir können viel ausprobieren, wo wir denken, es könnte für die Gemeinschaft und das Wohlergehen Einzelner guttun.“ Das seien zum Bespiel viele Gespräche, Ausflüge, Kürbis schnitzen, oder SprayDays für Jugendliche.

Das sehen auch Nadine Günther-Merzenich von der Diakonie Euskirchen und ihr Fluthilfe-Team so. Sie weisen ausdrücklich darauf hin, dass sie bei Anträgen für staatliche Hilfen oder bei der Diakonie-Katastrophenhilfe weiter beraten und unterstützen. Es gebe immer noch viele, die dies aus unterschiedlichen Gründen nicht nutzen.

Kontakt: diakonischeswerk-bonn.de/vor-ort/fluthilfe und diakonie-eu.de/ergaenzende-angebote/hochwasser-hilfebuero

Bericht der Diakonie RWL

In den sozialen Medien teilen: