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Für Christenmenschen Grund zur Dankbarkeit
Präses Manfred Rekowski zu 70 Jahren Grundgesetz
Mit großer Dankbarkeit blickte der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, in seiner Predigt am vergangenen Sonntag, 19. Mai 2019, auf das Grundgesetz. Am 23. Mai 1949 wurde es durch die Bundesrepublik Deutschland proklamiert und feiert in diesen Tagen seinen 70. Geburtstag . „Für die grundgesetzlich seit 70 Jahren garantierten Freiheitsrechte können wir außerordentlich dankbar sein und ohne Wenn und Aber sagen: ,Gott sei Dank!‘, formulierte Rekowski in seiner Predigt im Festgottesdienst in der Bonner Kreuzkirche anlässlich der Bonner Tage der Demokratie.
Als ein Beispiel nannte er den biblischen Gedanken von der Ebenbildlichkeit des Menschen zu Gott. Christinnen und Christen glaubten darum, dass Menschen unabhängig von Geschlecht, Herkunft und sozialem Status zur „großen bunten Familie Gottes“ gehören. Dieser Gedanke finde in Artikel 3 „seinen nichtreligiösen Widerhall in unserem Grundgesetz in der Rede von der Würde des Menschen“.
Der rheinische Präses verwies auch darauf, dass die Freiheitsrechte des deutschen Grundgesetzes keine Selbstverständlichkeit seien: Laut Atlas der Zivilgesellschaft von „Brot für die Welt“ aus diesem Jahr leben nur rund vier Prozent der Weltbevölkerung in Staaten, die die Grundrechte voll respektieren.
Rekowski betonte aber auch, dass die grundsätzlich Unterstützung des deutschen Grundgesetzes für Christen durchaus mit einer kritischen Distanz zur konkreten politischen Entscheidungen verbunden sein könne. Wenn Gläubige im Vaterunser beteten: „Dein Reich komme! Dein Wille geschehe!“, dann wüssten sie darum, dass bestehende politische Verhältnisse nie alternativlos sein dürften. Darum seien Christen nie Schmieröl, sondern immer Sand im Getriebe der Welt.
In einer Videobotschaft zum Tag des Grundgesetzes erklärt Präses Rekowski außerdem, was Religionsfreiheit für ihn bedeutet und was er sich für die Zukunft der Demokratie wünscht. Die Botschaft gibt es unten zum Nachhören.