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23.05.2018

Vernetzt arbeiten, besser helfen

20 Jahre Notfallseelsorge

Bildunterzeile Mülheimer Notfallseelsorger bei einer Übung am Ev. Krankenhaus 
Auch über die Mülheimer Stadtgrenzen hinweg hat die Notfallseelsorge ihr Netzwerk ausgebaut. Mit einem öffentlichen Gottesdienst zwischen Leiterwagen und Krankentransportfahrzeug feiert sie am 13. Juni 2018 ihr 20-jähriges Bestehen.
Bildunterzeile Übung der Notfallseelsorgenden mit Pfarrer Guido Möller 

Mit einem öffentlichen ökumenischen Gottesdienst zwischen Leiterwagen und Krankentransporter feiert die Notfallseelsorge des Kirchenkreises An der Ruhr ihr 20-jähriges Bestehen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, am Mittwoch, 13. Juni, 18 Uhr, in die Fahrzeughalle der freiwilligen Feuerwehr auf dem Gelände der Hauptfeuerwache, Zur Alten Dreherei 11, zu kommen. Nach dem Gottesdienst gibt es die Gelegenheit bei einem Imbiss mehr über die Arbeit der Notfallseelsorge zu erfahren.

Den Großteil der 20 Jahre Notfallseelsorge hat ihr heutiger Leiter, Pfarrer Guido Möller, selber miterlebt. Seit 2002 ist er in der Notfallseelsorge dabei, 1998 wurde sie in Mülheim gegründet. Die Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger sind sowohl Pfarrerinnen und Pfarrer als auch eigens ausgebildete ehrenamtliche Kräfte. Sie werden ausschließlich über die Leitstelle der Feuerwehr alarmiert, nämlich immer dann, wenn nach Unfällen oder auch größeren Schadenslagen Betroffene und Angehörige zu betreuen sind oder wenn Todesnachrichten überbracht werden müssen. Pfarrer Guido Möller koordiniert Einsätze und Ausbildung. Außerdem ist er mit seinem Büro auf der Wache auch das Bindeglied zu Feuerwehr und Rettungsdiensten und ist als Seelsorger für die Einsatzkräfte ansprechbar.

Bildunterzeile Einsatz am Hans-Böckler-Platz 2016 

„Ein aktuell starker Trend in unserer Arbeit ist der zu mehr Vernetzung“, sagt Guido Möller. In der Ausbildung der ehrenamtlichen Notfallseelsorgenden hat der Mülheimer Kirchenkreis An der Ruhr eine verlässliche Kooperation mit den Essener Nachbarn aufgebaut. In den Ausbildungskursen bereiten sich neue Ehrenamtler aus Essen und Mülheim gemeinsam auf ihre Aufgaben vor. „Auch die Kontakte nach Oberhausen wachsen“, berichtet Guido Möller über mehr Zusammenhalt in der Region. Vernetzung geschieht nicht nur über Stadtgrenzen hinweg. Guido Möller: „Auch das multireligiöse Umfeld im Ruhrgebiet spiegelt sich in unserer Arbeit wieder. Es gibt die christlich-islamische Gesellschaft, bei der wir auch einige muslimische Notfallbegleiter anfragen können, wenn sie gewünscht werden.“ Die Kontakte unter christlichen und muslimischen Notfallbegleitern werden ausgebaut und auch auf persönlicher Ebene, zum Beispiel bei einem gemeinsamen Grillabend, vertieft.
Ein wichtiger Netzwerkpartner vor Ort ist das Deutsche Rote Kreuz, das den Fahrdienst zu den Einsatzorten gewährleitet. Im vergangenen Jahr durften sich die  Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger über ein neues Einsatzfahrzeug freuen. 

Die Mülheimer Notfallseelsorge verzeichnet steigende Einsatzzahlen, rund 110 mal pro Jahr wurden die Kräfte zuletzt gerufen.  Eines hat sich für die Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger in 20 Jahren nicht geändert: Jeder Einsatz ist anders. „Man kann unsere Einsätze nicht nach Handbuch abarbeiten“, sagt Pfarrer Möller. „Es gilt immer, möglichst offen und sensibel in eine neue Situation hineinzugehen, genau wahrzunehmen, was Betroffene brauchen. Wir als Seelsorger stellen uns bei Einsätzen nie in den Vordergrund, sind aber für die Feuerwehr immer als Ressource da, auf die die Einsatzleitung zugreifen kann. Wir nehmen uns die Zeit, um auf Betroffene und Angehörige einzugehen, damit sich die Einsatzkräfte um die akute Lage kümmern können.“ Aktuell arbeiten rund 30 Ehrenamtliche und 25 Pfarrerinnen und Pfarrer in der Notfallseelsorge des Kirchenkreises An der Ruhr mit.

Bildunterzeile Übung 2018 

Hinweis für Menschen auf der Suche nach einem Ansprechpartner

Während die Notfallseelsorge nur von der Leitstelle der Feuerwehr alarmiert werden kann, gibt es für alle Menschen, die Bedarf nach einem Gespräch haben, auch Möglichkeiten, ganz direkt und individuell Kontakt aufzunehmen. Telefonnummern und E-Mail-Adressen von evangelischen Pfarrerinnen und Pfarrern in Mülheim findet man über die Webseite www.kirche-muelheim.de (Rubrik Gemeinden / Straßenverzeichnis). Rund um die Uhr arbeiten kompetente Ansprechpartner bei der ökumenischen Telefonseelsorge: 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222. Die Gespräche sind kostenfrei und können anonym geführt werden, das heißt: Bei der Telefonseelsorge erscheint keine Anrufernummer auf dem Display und der Anruf bei der Telefonseelsorge wird auch nicht auf dem Einzelverbindungsnachweis des Telefonanbieters ausgegeben.